Impuls für Dienstag, 16. Mai 2023

Losung
Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,10.13.15

Lehrtext
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5,10

Impuls für den Tag

Unsere Losung macht die Probleme deutlich, die entstehen, wenn Bibelverse aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Denn die in Psalm 107 ab Vers 10 geschilderten Menschen, die sich vielleicht ungerecht behandelt fühlten, sind (so heißt es weiter) durch eigenes Verschulden in ihre ausweglose Lage gekommen, weil sie eben nicht nach Gott fragten, seinen „Worten ungehorsam waren“ und seinen „Ratschluss verachtet hatten.“ Erst im Unglück besannen sie sich wieder und schrieen Gott um Hilfe an – immerhin (darauf kommen heute auch nicht alle…). Und Er half ihnen in seiner Güte, in der Er ihr Widerstreben „vergaß“ und sie neu anfangen ließ.
Wir müssen nicht bei Gott die Schuld suchen, wenn wir nicht nach ihm fragen und es uns deshalb schlecht ergeht. Das liegt ganz in unserer eigenen Verantwortung.
Um der Gerechtigkeit willen verfolgt zu sein, ist aber etwas ganz anderes. Das meint diejenigen, die „in der Welt, aber nicht von der Welt“ sind und deshalb vieles erleiden müssen. Ihnen ist laut Jesus das Himmelreich verheißen.
Ist das nicht ein Ziel, das es lohnt, Gott unter allen Umständen den ersten Platz einzuräumen?

Friedemann Neef, Roßwein