Impuls für Donnerstag, 15.7.2021
Losung
Der HERR sprach zu Mose: Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der HERR, euer Gott bin.
2.Mose 16,11-12
Lehrtext
Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.
Hebräer 10,36
Impuls für den Tag
Als Kind empörte ich mich sehr über die ungezogenen Israeliten, die ständig mit ihrer Nörgelei Gott in den Ohren lagen.
Immer wieder waren sie unzufrieden, ungeduldig und lehnten sich über Gottes Wege mit ihnen auf.
Ich konnte nicht begreifen, dass die Israeliten mit Gott haderten auf dem Weg ins gelobte Land.
Sie hatten Gottes Hilfe auf so eindrückliche Weise erlebt, die wundervollen Zeichen durch Mose, die zehn Plagen vor denen sie gerettet worden waren, die Rettung am Schilfmeer durch die Teilung des Wasser und unzählige Zeichen der Gegenwart Gottes.
Und dann meckerten sie trotzdem – gegen Gott und gegen Mose, ach gegen alles, weil es ihnen nicht passte.
Dass Gott ihnen trotzdem immer wieder eine Chance gab und soviel Geduld hatte mit ihnen, das war mir unbegreiflich.
Heute bin ich unendlich dankbar über Gottes Geduld, nicht nur mit Israel, sondern auch mit mir, mit unserem Deutschland, mit unserer Kirche.
Es gibt soviel Gemecker und Unzufriedenheit, oft wegen Kleinigkeiten, so dass mir die Israeliten bei ihrem Weg durch die Wüste wie Glaubenshelden vorkommen.
Das fing mir an zu dämmern vor vielen Jahren als ich zum ersten Mal einen Ausflug in den Sinai machte mit einem Bus ohne Klimaanlage.
Keinen zweiten Tag wollte ich mehr in dieser sengenden Hitze zubringen und war froh mich abends duschen zu können und in ein sauberes Bett zu schlüpfen. –
So ändern sich die Perspektiven – ich habe wohl noch viel Geduld nötig.
Renate Henke, Pfarrerin in Meißen