Impuls für Donnerstag, 29.04.2021
Losung
Mose wollte den Herrn besänftigen und sprach: Ach, Herr, kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, dass du über dein Volk bringen willst.
2. Mose 32,11.12
Lehrtext
Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.
1. Joh 2,1
Impuls für den Tag
Der sechzehnjährige Jugendliche steht vor Gericht. Es ist ein beschriebenes Blatt vor dem Jugendrichter. Zerstörung fremden Eigentums, Randale, Diebstahl, Köperverletzung, Drogenhandel… die Liste ist lang. Bisher war er mit Verwarnung und Sozialstunden davon gekommen. Man hatte ihn in einer Gruppe Jugendlicher aufgegriffen, als ein Güterwaggon mit Graffiti besprüht wurde. Er hat Angst. Er würde dieses Mal nicht so einfach davonkommen, das wusste er. Warum war nur mitgegangen? Er konnte gar nicht gut sprayen. Am Ende der Verhandlung stand sein Sozialarbeiter auf und erzählte von ihm. Wie er täglich im Jugendclub war, dass er dort versuchte, seinem Alltag einen Rhythmus und Sinn zu geben. Dass es nicht leicht war, aber erste Schritte in die richtige Richtung gemacht waren. Er, der Sozialarbeiter, würde sich um ihn kümmern. Der Richter soll noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen.
Genauso hat der Sozialarbeiter Mose vor Gott gestanden und für sein Volk gebeten. Er hatte nichts zu bringen als sein „Ach!“ „Herr, du kennst dein Volk.Es ändert sich nicht. Bitte noch eine Chance.“ Genau deshalb hat Jesus die Strafe auf sich genommen. Das ist die stärkste Fürsprache, die möglich ist. Damit wir frei die ersten Schritte in die richtige Richtung gehen können. Gott sei Dank.
Pfarrerin Diemut Scherzer, Hainichen