Impuls für Freitag, den 1.10.2021

Losung
Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen.
Jeremia 31,8

Lehrtext
Jesus sprach: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit!
Lukas 14,16-17

Impuls für den Tag

Trennung tut weh. Das ist bei allem Schmerz aber auch ein gutes Zeichen: Wir vermissen Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen, die uns fehlen, die wir lieben. In den letzten Jahrzenten mussten viele in unserem Land das erleben. Trennungen durch Krieg oder Mauerbau, Hoffnungen und Verzweiflungen.
Auch Israel muss seit Jahrtausenden immer wieder unter Trennungen leiden. So zur Zeit Jeremias vor 2600 Jahren. Und dann die fast 2000 Jahre dauernde Zerstreuung, deren Ende erst mit der Neugründung Israels 1948 einsetzte.
Als Christen wissen wir uns durch Jesus verbunden mit allen Christen auf der Welt. Auch da fällt die räumliche Entfernung zu lieben Glaubens-
geschwistern oft schwer. Besonders schmerzhaft aber sind jene Trennungen, die durch Streit und Eitelkeiten entstanden. Die Geschichte der Christenheit ist bis heute geprägt von Abspaltungen und Zerrissenheit.
Jeremia zeigt uns: Wirkliche Einheit kann nur Gott schenken. Die verspricht er allen, die seiner Einladung folgen zu einem festen Glauben. Darum dürfen und sollen wir ihn bitten. Zum Beispiel mit Worten, die Johann Christian Nehring schon 1704 gedichtet hat:
Schaue die Zertrennung an, der kein Mensch sonst wehren kann; sammle, großer Menschenhirt, alles, was sich hat verirrt. Erbarm dich, Herr.

Stefan Gneuß (Hainichen)