Impuls für Montag, 24. Januar 2022

Losung
Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag.
Psalm 139, 11-12

Lehrtext
Als die Sonne untergegangen war, brachten alle ihre Kranken mit mancherlei Leiden zu Jesus. Und er legte einem jeden die Hände auf und machte sie gesund.
Lukas 4, 40

Impuls für den Tag

Im jüdischen Museum in Berlin gibt es einen sehr hohen Raum ganz ohne Fenster. Verschlossen wird er durch eine Stahltür, die nur von außen zu öffnen ist. Als ich vor Jahren dort war ahnte ich nicht was da auf mich zukam. Neugierig trat ich ein. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich stand allein im Stockdunklen und konnte nichts, wirklich nichts sehen. Schnell hatte ich die Orientierung verloren und versuchte mich vorsichtig in Richtung Wand zu tasten. Ein beklemmendes Gefühl der Hilflosigkeit und Angst machte sich breit. Doch dann schaute ich nach oben. Durch das Dach schimmerten die Sterne des Berliner Nachthimmels Was für eine Wohltat. Ein jüdisches Mädchen hatte erzählt, dass sie bei der Deportation Tag und Nacht in dunklen Viehwagen zusammengepfercht waren. Durch die Ritzen der Bretterwand versuchte sie immer wieder etwas Licht zu sehen. Das half ihr, nicht zu verzweifeln.
Ein Stück Himmel, ein Licht das in die Dunkelheiten meines Lebens fällt. Ein Mensch der mir zuhört, mich in den Arm nimmt, eine Nachricht die Hoffnung macht, ein stilles Gebet. Keine Finsternis ist so finster, dass du GOTT nicht hineinleuchten könntest. Das macht mir Mut.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach