Impuls für Montag, den 05.09.2022

Losung
Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht!
Jesaja 49,15

Lehrtext
So können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten.
Hebräer 13,6

Impuls für den Tag

Nun, leider ist es wohl so, dass es doch manche Mutter auf dieser Welt gibt, die es fertig bringt, ihren Säugling zu vergessen. Auch die Losung deutet das bereits an. Ich will darüber nicht urteilen.
Aber ich muss beim Lesen dieser Losung an eine andere Geschichte aus dem Ersten Testament denken: als nämlich zwei Frauen den Streit um ein Kind vor den König Salomo trugen. Beide gaben an, die leibliche Mutter und von der jeweils Anderen des Kindes beraubt worden zu sein. Und Salomo entschied den Streit mit einer List: Diejenige Frau, die beim Ziehen und Zerren um das Kind nachgeben würde, weil ihr das Wohl des Kindes wichtiger ist als ihr eigenes Recht, die wäre die wahre Mutter dieses Kindes – leibliche Mutter oder nicht.
Wenn ich nun durch die Bibel blättere und sehe, wie sich Gott auf Menschen einlässt, auch auf Recht verzichtet, weil IHM das Wohl der Menschen wichtiger ist, dann erkenne ich genau das: Eine wahre Mutter – wie immer jemand GOTT* auch lieber nennen möge.
Von der Mutter vor Salomo könnten wir miteinander sicher einiges lernen. Wie viel mehr wohl noch von GOTT* – der Kraft, die nicht vergisst, die hilft und aller Furcht begegnet!?

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf