Impuls für Samstag, 15.01.2022

Losung
Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Jes 53,5

Lehrtext
Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
2 Kor 5,21

Impuls für den Tag

Es fällt mir schwer, über diese zwei Verse eine Andacht zu schreiben, weil sich hinter den Worten grausames Leid und Schmerzen verbergen. Abstrakt, fast ein wenig nüchtern, beschreiben Jesaja und Paulus das Heilshandeln Gottes. Die Frage ist, wie lesen wir diese Verse? Betreffen sie mich? Nehme ich sie zur Kenntnis, wie ich so manche theologische Wahrheit mit den Ohren höre? Oder gehen die Worte unter die Haut, betreffen mein Herz? Einer leidet an meiner Stelle. Einer wird für den Mist, den ich verzapft habe, zur Rechenschaft gezogen. Da löffelt einer die Suppe aus, die ich mir eingebrockt habe. Und dieser eine ist nicht irgendjemand. Es ist Jesus. Er wird zu meinem Retter aus der Not und in der Not. Gott rettet mich mit Jesu Hilfe, die ihn viel kostet: Misshandlung, Demütigung, Schmerzen und am Ende das Leben. Warum tut er das? Weil ich ihm wichtig bin. Jesus ist der Einzige, der mich vor Gott nicht im Stich lässt. Sondern mir die Eintrittskarte in den Himmel schenkt. In mir ringen Scham und Dank miteinander. Scham, weil das Leid Jesu auf mein Konto geht und Dank, weil Jesus mein Konto ausgeglichen hat. Ich bin entschuldet, befreit! Mit Freude über die Gewissheit gehe ich heute in meinen Tag, beschwingt.

Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen-Bockendorf-Langenstriegis