Impuls für Sonntag, 05. Juni 2022

Losung
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Ps 73,26

Lehrtext
Wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin.
Röm 8,23-24

Impuls für den Tag

Pfingsten. Geburtstag der Kirche.
Bezeichnend, dass ein Teil des Gebets eines Priesters die Losung für diesen Tag gibt. Damals hatten Tempelpriester nichts zu er- oder vererben. Der Dienst am Heiligtum war ihr Erbteil und eigentlich DER bedeutendste Teil ihres Lebens. Darum spricht das Gebet von Gott als „mein Teil“.
Seit nun mit Pfingsten die Heilige Geistkraft in die Zwischenzeit zwischen Jesu Himmelfahrt und Wiederkunft eingezogen ist und die Gemeinschaft der Herausgerufenen sich etabliert, die wir heute Kirche nennen, hat sich der Dienst der Priester*innen nicht verändert, aber die Dienenden haben es. Wir sind alle berufen in diesen priesterlichen Dienst, der als Gotteskindschaft verstanden werden kann und in und aus Hoffnung lebt. Vor allem aber: Auch du und ich, wir alle, die wir Kinder Gottes sind, können heute das Gebet des alten Priesters mitbeten: „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ Weil der Tröster heute einzieht und bleibt und weil, wenn nichts bleibt, ich als Kind Gottes, dennoch SEINE Gnade erben werde. Grund genug, das allen weiterzusagen – wie damals, als Pfingsten war.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf