Impuls für Sonntag, den 3.10.2021

Losung
Der HERR sprach: Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt?
Jona 4,10-11

Lehrtext
Voll Mitleid und Erbarmen ist der Herr.
Jakobus 5,11

Impuls für den Tag

Es gibt wenige Dinge, nach denen unser menschliches Denken mehr strebt als nach Gerechtigkeit.
Dem Prophet Jona ging es damals genauso. Er bekam den Auftrag, in die Stadt Ninive zu gehen und die Menschen dort zur Umkehr zu Gott zu bewegen. Jona sah mit eigenen Augen, wie sie Gott verspotteten und seine Gbeote missachteten.
Ich kann mich gut in ihn hineinversetzen. „Los Gott, schau doch hin, wie sie dich behandeln! Du kannst das doch nicht einfach hinnehmen! Bestrafe sie!“. Das ist so eine natürliche Reaktion, wenn wir Ungerechtigkeit empfinden.
Doch Gott reagiert – wie so oft – anders. Er ist voller Gnade, er liebt jede einzelne Bewohnerin und jeden einzelnen Bewohner Ninives so sehr, dass er sie gar nicht bestrafen möchte.
Und um Jona das zu erklären, lässt er eine Rizinusstaude wachsen, die ihm Schatten gibt. Als diese Staude verwelkt ist Jona sehr traurig darüber. Jona hatte die Pflanze nicht erschaffen, er hatte keine persönliche Bindung zu ihr und doch wollte er nicht, dass sie vernichtet wird.
So ließ Gott ihn am eigenen Leib spüren, wie er selbst handelt. Was muss das für ein Privileg sein!

von Christian Stoll aus Zwickau