Impuls für Sonntag, 7. Januar 2024

Losung
Darauf sagte Mose zum Volk:
»Fürchtet euch nicht! Stellt euch auf und seht, wie der Herr euch heute retten wird!
2.Mose 14,13

Lehrtext
Paulus entgegnete: »Ich bete zu Gott, dass du wirst, was ich schon bin. Und nicht nur du!
Nein, ich bete, dass früher oder später alle, die mich heute hören, mir gleich werden –natürlich bis auf diese Fesseln.«
Apostelgeschichte 26,29

Impuls für den Tag

Das Kampfgeschrei hinter dir wird immer lauter. Erstmalig siehst du nun die Masse an Menschen, die euch verfolgt. Deine Kraft und die derer, die mit dir ziehen, schwindet allmählich. Du hast Angst. Was werden sie mit euch machen, wenn sie euch eingeholt haben?
Ach, wärt ihr doch in Ägypten geblieben. Klar, ihr wart versklavt, wurdet ausgebeutet. Aber ihr konntet leben. Und jetzt? Jetzt werden sie euch töten.
Was wird er jetzt machen, dieser Hochstapler aus Midian? Dieser Möchtegern-Prophet. Diesmal hat er sich verschätzt. Hat er wirklich geglaubt, der Pharao lässt euch ziehen?
Gleich haben sie euch. Deine Kraft ist erschöpft. Das wars. Um dich herum ist die Stimmung am Tiefpunkt. Alle lästern sie über Mose und sein Gottesgeschwafel. Als er sich erhebt, um Wort zu ergreifen, wollt ihr ihn eigentlich gar nicht ausreden lassen.
„Fürchtet euch nicht! Stellt euch auf und seht, wie der Herr euch heute retten wird!“, ruft er.
Du lächelst. Der hat Fantasie. Du bist dir sicher: Das hier war dein letztes Kapitel.
Doch dann schickt Gott diesen Meerteiler und macht aus deiner Lebensstory einen Mehrteiler.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Samstag, 6. Januar 2024

Losung
Wer ist es, der den Herrn fürchtet?Ihm weist er den Weg, den er wählen soll.
Psalm 25,12

Lehrtext
Da den Weisen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.
Matthäus 2,12

Impuls für den Tag
Wo nach oder nach wem richten wir uns im noch neuen Jahr 2024 aus? Bei vielen Menschen machen sich Ohnmachtsgefühle angesichts globaler Krisen, Bedrohungen, Kriegen und politischer Verwerfungen breit. Auch Christen sind nicht frei davon und haben Angst. Doch wir kommen von Weihnachten, sehen mit den Weisen an der Krippe heute auf das Kind. Über seinem Stall, erstrahlte ein heller Stern. Mit seiner Hilfe fanden die Weisen den neu geborenen König, den Gottessohn. Nun aber können sie wählen. Hören sie auf die Stimme Gottes, die ihnen einen Rückweg zeigt? Oder ignorieren sie diese Wegweisung? Mit ihrer Entscheidung halten sie den Kindermord von Bethlehem nicht auf. Herodes bringt unfassbar großes Leid. Ihr Weg gibt Maria und Josef mit dem Kind die Chance, sich in Ägypten in Sicherheit zu bringen.
Auch wir können jeden Tag wählen, welchen Weg wir einschlagen. Jesus hat uns gezeigt, dass der Weg zum Vater über die Liebe zu unserem Nächsten geht. Das können wir jeden Tag Schritt für Schritt und in diesem Jahr besonders mit der Jahreslosung üben: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Kor 16,4)

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Freitag, 5. Januar 2024

Losung
Lasst uns gehen, den HERRN anzuflehen und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen mit euch gehen.
Sacharja 8,21

Lehrtext
Lydia ließ sich taufen mit ihrer ganzen Hausgemeinschaft. Danach bat sie: „Wenn ihr überzeugt seid, dass ich wirklich an den HERRN glaube, dann kommt in mein Haus. Ihr könnt bei mir wohnen.“ Apostelgeschichte 16,15

Impuls für den Tag
„Natürlich helfen wir Ihnen gern!“ Begeistert ver- ließ ich das Büro des Sekretärs des paraguayischen Präsidenten in Asuncion. Gerade hatte ich einen Antrag zur Unterstützung unseres neuesten Projek- tes abgegeben: Um jungen Leuten eine berufliche Perspektive zu geben, wollten wir in eine Bibel- u. Landwirtschaftsschule aufbauen. Dafür brauchten wir die nötigen Finanzen. Die positive Antwort des Beamten versetzte mich in Hochstimmung!
Später sollten dieser Audienz weitere folgen. Auf der Suche nach Unterstützung fuhr ich kreuz und quer durchs Land. Ich schrieb ans Wirtschaftsminis- terium und sprach bei der Deutschen Botschaft vor. Ich nahm Kontakt zum Bundesministerium für Landwirtschaft auf und besuchte die Geschäftsstelle eines millionenschweren Hilfsfonds. Die Bilanz all dieser Aktionen: zahlreiche Zusagen, warme Worte und Versprechungen. Aber kein Cent Unterstützung Trotz dieser Enttäuschung wurde aus unserer Vision Wirklichkeit. Die Schule wurde gebaut. Viele junge Menschen konnten ausgebildet werden. Gott sorgte
zuverlässig und treu für uns. Und er lehrte uns eine wichtige Lektion: Er ist unsere erste Adresse, wenn wir Hilfe brauchen! Nicht an Menschen, sondern in ihm sollen wir unsere Hoffnung verankern!

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Donnerstag, 4. Januar 2024

Losung
Die Völker werden zu deinem
Lichte ziehen und die Könige
zum Glanz, der über dir
aufgeht.
Jesaja 60,3

Lehrtext
Die Stadt bedarf keiner
Sonne noch des Mondes,
dass sie ihr scheinen; denn
die Herrlichkeit Gottes
erleuchtet sie, und ihre
Leuchte ist das Lamm. Und
die Völker werden wandeln
in ihrem Licht.
Offenbarung 21,23-24

Impuls für den Tag

Vor vielen Jahren, im Jahre 1982, hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit Israel, das Land der Bibel, zu besuchen. Ich staunte nicht schlecht, als ich die vielen Menschen erlebte, die nach Jerusalem kamen, um dort die Stätten der Bibel aufzusuchen und dort zu beten. Damals waren es vor allen Dingen Pilger aus Amerika, aus Westeuropa und Australien, Juden und Christen. In den Neunziger Jahren änderte sich das Bild: viele kamen aus Osteuropa, aus Ländern hinter dem eisernen Vorhang, auch aus der ehemaligen DDR, sogar aus Asien, Indonesien, Südamerika.
Inzwischen kann man in Israel viele Pilger aus Afrika, aus Ägypten, aus Uganda, aus Tansania, aus der Elfenbeinküste treffen. Es ist sagenhaft. Sie bereichern mit ihrer Farbenfreude un Lebensenergie, ihrem Gesang die biblischen Stätten. Ob das schon ein Vorgeschmack auf die biblischen Verheißungen ist, die davon berichten, dass die Völker nach Jerusalem kommen, um dort den Gott Israels anzubeten? Ich wage es zu hoffen. Dass das im Frieden bald wieder möglich ist, das ist mein Gebet.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Mittwoch, 3. Januar 2024

Losung
Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.
4. Mose 22,18

Lehrtext
Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Apostelgeschichte 5,29

Impuls für den Tag

Ein unmoralisches Angebot so lautete ein Filmtitel aus dem Jahr 1993. In diesem Film wird einem hoch verschuldeten Ehepaar von einem Milliardär eine Million für eine Nacht mit der Frau den Paares angeboten. Ein Vertrag wird darüber geschlossen und anschließend bereut und die Ehe geht auch daran kaputt. Eben unmoralisch. Am Ende finden sich die beiden doch wieder ohne allen Reichtum auf ihrer Kennenlernbank. Solche Sachen passieren ja nur im Film höre ich von einigen. Sicher in der Form, jedoch in Kleinem persönlichen Bereich finden wir, bei uns selbst solche Angebote.
Wie oft übertreten wir die Vorgaben die Gott uns an die Hand gegeben hat ohne dass wir dafür Gold und Silber dafür angeboten bekommen haben.
Sich auf das Wort Gottes zu besinnen, stellt immer eine Herausforderung dar. Aber das Leben ist Herausforderung und Provokation lassen sich sich herausfordern aber nie Provozieren.
Trauen sie sich an diese Herausforderung.
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Dienstag, 2. Januar 2024

Losung
Mit Freuden will ich dir Opfer bringen und deinem Namen, HERR, danken, dass er so tröstlich ist.
Psalm 54,8

Lehrtext
Da kam eine arme Witwe. Sie warf zwei kleine Kupfermünzen hinein.
Markus 12,42

Impuls für den Tag

Was ist ein Opfer? Wir kennen diesen Begriff aus verschiedenen Kontexten. Jemand opfert sich auf heißt: er setzt sich mit ganzer Kraft und Hingabe für eine Person oder Sache ein, bis hin zur Selbstaufgabe. Jemand opfert seine Zeit heißt: diese Person setzt sehr viel Zeit für einen anderen Menschen oder eine Sache ein. Ebenso kann man Geld oder materielle Dinge opfern. Zusammen-
gefasst kann man sagen: ein Opfer ist ein schmerzlicher Verzicht, ein Hingeben ohne Gegenleistung zu erwarten.
Im heutigen Bibeltext beobachtet Jesus, wie die Leute Geld in den Opferkasten im Tempel einwerfen. Viele Reiche geben große Summen. Eine arme Witwe gibt zwei lächerliche kleine Münzen. Jesus lässt sich nicht von den Summen der Reichen beeindrucken. Er sieht, dass die Frau mehr gegeben hat als alle anderen. Wie das? Die Reichen haben von ihrem Überfluss gegeben, die Frau aber hat alles was sie besaß und was sie zum Leben nötig hatte geopfert. Ich frage mich: Was bin ich bereit, für andere Menschen – und damit für Gott – an persönlicher Hingabe, Zeit oder Geld zu opfern? Worauf will ich verzichten? Fest steht: Ich werde dadurch nicht ärmer sondern reicher.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 01. Januar 2024

Losung
Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt.
Jesaja 7,4

Lehrtext
Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.
Lukas 4,18.19.21

Impuls für den Tag

Der Text der Losung war ursprünglich an einen König von Israel mit Namen Ahas gerichtet. Er war kein vorbildlicher König, aber er und sein Land befanden sich in großen Schwierigkeiten. Zwei benachbarte und mächtige Länder hatten sich gegen ihn verbündet. Krieg stand bevor. Ahas und seine Familie hatten deswegen große Angst. Der Prophet Jesaja bekam von Gott den Auftrag, Ahas zu ermutigen. Die Kriegspläne der beiden feindlichen Könige werden scheitern und sie werden abgesetzt werden. Aber Ahas glaubte nicht wirklich dem Wort Gottes. Er setzte auf Machtpolitik, ließ Gott außen vor. Wo von Gott Glauben gefordert wurde, setzte Ahas auf seine gewieften politischen Schachzüge.
Wir sind nicht Ahas und wir leben in einer Zeit mit anderen Problemen und Bedrohungen. Aber die Losung von heute wurde überliefert, weil ihre Zusage auch an uns gerichtet ist. Möge Gott heute in uns anders als in König Ahas ein Herz voller Glauben vorfinden. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Sonntag – Silvester; 31. Dezember 2023

Losung
Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Jesaja 54, 7

Lehrtext

Unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten Werk und Wort. 2.Thessalonicher 2, 16-17

Impuls für den Tag

Das also war das Jahr 2023. In wenigen Stunden beginnt ein neues Jahr. 365 Tage liegen unwiederbringlich hinter mir. Ich versuche einen Rückblick. Womit waren diese 365 Tage eigentlich gefüllt? Da gab es viel Schönes: unbeschwerte Stunden mit Kindern, Enkeln, Freunden, meine Reise nach Israel, mit unvergesslichen Eindrücken. Es gab aber auch dunkle Zeiten, der Tod meines Vaters zum Beispiel. Zeiten, die mich herausgefordert, überfordert haben, körperlich und emotional. Von den Unsicherheiten und verstörenden Ereignissen außerhalb meines kleinen persönlichen Lebenskreises ganz abgesehen. Manchmal hab ich mir die Frage gestellt: ŒWo bist du jetzt, Gott? Hast du nur mal kurz weggeschaut? Eine eindeutige Antwort habe ich darauf noch nicht bekommen. Aber ich habe erlebt, dass auch dieses Jahr eine bunte Mischung aus Hell und Dunkel, Lachen und Weinen, Leicht und Schwer war. Alles gehört dazu und alles hat seine Zeit. Und ich darf gespannt sein auf das neue Jahr. Nicht mit Angst was wohl diesmal wieder passieren wird, sondern mit der Zusage im Gepäck, dass da Einer ist der sagt: „Ich bin dabei, auch wenn es anders scheint. Und gemeinsam sind wir ein starkes Team.“

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 30.12.23

Losung
Josef sprach zur Frau des Potifar, die ihn verführen wollte: Wie könnte ich ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?
1.Mose 39,9

Lehrtext
Gott hat uns nicht zur Unlauterkeit berufen, sondern zu einem Leben in Heiligung.
1.Thessalonicher 4,7

Impuls für den Tag

Dieser Losungstext bestätigt mein gelegentliches Unbehagen gegen die Herrnhuter Losungen, sofern sie Texte aus dem Zusammenhang reißen und verstümmelt wiedergeben: So ist hier einerseits der Einleitungssatz hinzuerfunden und nicht, wie der Anschein erweckt wird, Bestandteil des Bibeltextes. Zum anderen begründet Josef seine Ablehnung mit dem großen Vertrauen, das ihm sein Herr Potifar entgegen gebracht hat (und das er ganz offensichtlich als Gottes Gnade ansieht) und erst dann mit dem Hinweis darauf, dass die Frau ja dessen Ehe- frau ist – er also nicht gegen das 6. Gebot verstoßen will. Er möchte – so könnte man übertragen – ganz bleiben, heil bleiben, ganz bei Gott bleiben, rein und ehrlich bleiben.

Dazu ruft Paulus auch im heutigen Lehrtext auf: Bleibt rein und ehrlich (denn das bedeutet „lauter“) – vor Gott, aber auch vor euch selbst -, betrügt euch nicht selbst, bleibt un- versehrt, bleibt heil. Denn so hat Gott euch eigent- lich gedacht.

Gerade zum Jahresschluss, dem „klassischen“ Ort für Bilanzen, kann ich doch einmal mein Da-Sein auf einen solchen Prüfstand stellen, damit es im Augenblick, nämlich dem, den ich gerade er-lebe, heil werden kann.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Freitag, 29.12.23

Losung
Wenn du dich bekehrst zu dem HERRN, deinem Gott, wird er deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen.
5. Mose 30,2.3

Lehrtext
Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Markus 1,15

Impuls für den Tag

Edwin ist ein sehr geschäftiger Mann. Er hat wenig Zeit. Aber ab und an geht er in die Kirche. Hier will er aus dem Getöse der Tage austreten; und eintreten, in eine Stunde für das Herz, so sagt er. Gut anfühlen soll sich das. Darum legt er viel Wert auf Liturgie und eine freundliche Predigt. Politik gehört für ihn nicht dorthin. Die Welt da draußen ist schon voll davon. Bitte nicht auch noch hier!
Es gibt sicher viele wie Edwin. Ich kann das sogar gut verstehen. Ein Mensch kann sich einfach nicht pausenlos dem Gewirr der Welt aussetzen. Schon gar nicht in Zeiten des Internets.

Aber ich frage mich, ob der Kirchgang sich nur gut anfühlen kann. Es ist ja Gott selbst, der mit unangenehmen Wahrheiten ankommt: Umkehr fordert er – die Krippenszene der Heiligen Nacht ist sein Bild dafür. Und wenn uns in 3 Tagen das neue Jahr begrüßt, dann lautet die Jahreslosung: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Kor 16,14) Wer dann darüber reden will, kann nicht nur bei Wohlfühlfloskeln stehen bleiben. Wer umkehrt und dem Evangelium glaubt, wird auch danach handeln müssen. Manchmal schmerzlich. Auch für Edwin. Immerhin, das freundliche Ende der Predigt gibt es trotzdem: Der HERR wird sich deiner erbarmen.

Sebastian Schirmer, Leipzig