Impuls für Mittwoch, 29. November 2023

Losung
Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern.
[Psalm 12,2]

Lehrtext
Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?
[Johannes 6,67]

Impuls für den Tag

ŒGläubige fordern ‘mehr Ecken und Kanten von der Kirche, so konnte man neulich in der Zeitung lesen. Es ging in diesem Artikel um die Vorstellung der Ergebnisse einer repräsentativen Kirchenmitglied- schaftsuntersuchung, die auf der Tagung des Evangelischen Kirchenparlaments vorgestellt wurde. Die Ergebnisse sind – wie zu erwarten – traurig: 43 Prozent der Menschen in Deutschland sind konfessionslos, Zuwachs 1,5 % pro Jahr. Traurig ist auch, dass nur etwa ein Drittel der Kirchenmit- glieder die Aussage bejahen: ŒIch glaube an einen Gott, der sich in Jesus zu erkennen gegeben hat.
Ich denke, dass hier das eigentliche Problem liegt. Wer Jesus als seinen Herrn und Heiland, Ratgeber und Tröster völlig angenommen hat, wird auch das Bedürfnis nach ŒMitgliedschaft in einer Kirche haben. Auch wenn nicht jeder sich zu den Gottesdiensten, die oft Œnicht fetzen, hingezogen fühlt, gibt es für jeden Angebote zur Glaubensstärkung, zum Mitmachen in einer geistlich-lebendigen Gemeinschaft oder zur Hilfe. Wir müssen wieder viel mehr Jesus zur stetigen Quelle unseres Lebens machen.
Und auch die Kirche muss wieder mehr das lebendige Evangelium verkündigen. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 28. November 2023

Losung
Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es und macht klug die Unverständigen.
Psalm 119,130

Lehrtext
Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.
Epheser 5,8

Impuls für den Tag

Zur Zeit der Gegenreformation in Österreich, als der evangelische Glaube unter Strafe verboten war, da hatten in vielen evangelischen Häusern die Fuß- böden lockere Dielen. Unter denen versteckte man die Bibeln, die damals nur evangelische Christen in den Häusern hatten. Besondere Momente waren es, wenn meist bei Dunkelheit und wenn keine Kontrollen zu erwarten waren, die Dielen geöffnet, die Bibeln herausgeholt und im Kreis der Familien gelesen wurden. Schön, dass wir heute in Freiheit die Bibel, Gottes Wort, lesen dürfen. Aber schade, dass wir nicht immer die gleiche Sehnsucht danach haben wie die evangelischen Christen zur Zeit der Gegen- reformation. Dabei kann Gottes Wort unser Leben doch aufhellen. Gerade in einer Zeit voller Unsicherheiten und Krisen. Gerade jetzt, wo viele Menschen auf unserer Erde wegen Klima- katastrophen und Kriegen die Hoffnung verlieren. Ich bin sicher, Gottes Wort erhellt auch dunkle Lebensumstände. Nur sollten wir es aus dem Verborgenen heraus und in unser Leben hinein holen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 27. November 2023

Losung
Bedrückt nicht die Witwen, Waisen, Fremdlinge und Armen!
Sacharja 7,10

Lehrtext
Ihr habt Christus nicht so kennengelernt.
Epheser 4,20

Impuls für den Tag

Er handelt selbstsüchtig, ungerecht, zerstörerisch.
Er unterdrückt andere, nimmt sich alles zu seinem Vorteil. Er lügt, er verletzt.
Er erfand den Krieg, erfand Waffen, erfand das Töten. Er erfand das Streben nach immer mehr ohne Rücksicht auf Verluste. Von ihm stammt die Idee des Nationalsozialismus, die Idee des Rassismus, Sexismus. Die Idee, in Klassen einzuteilen. Die Idee, andere zu missbrauchen.
Dabei wurde er doch so gut geschaffen. Er ist doch zu so vielem bestimmt. Und er hat auch so unendlich viele gute Eigenschaften. So viel Potenzial.
Aber so oft vergisst er all das. Denn er heißt Mensch.

Im Gebet der Vereinten Nationen heißt es:
Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Sonntag, 26.11.23

Losung
Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen.
Nahum 1,7

Lehrtext
Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.
Matthäus 7,7

Impuls für den Tag

„Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.“

Vor fast 500 Jahren hat Martin Luther dieses Lied gedichtet. Es wurde damals ein gewaltiger Hit unter den Christen. In einer dunklen Zeit waren es die richtigen und helfenden Worte. Auch heute noch wird es gesungen und spricht uns an. Die Zeiten haben sich geändert, viel heller sind sie aber nicht wirklich geworden. Immer wieder gab und gibt es Not. Im persönlichen Leben genau so wie in der großen Weltpolitik. Immer wieder waren und sind Menschen auf der Suche nach Hilfe. Die große Frage aber stets dabei: Wo? Wer kann wirklich helfen?

Dubiose Angebote, falsche Versprechen oder Erwartungen führen oft zu Enttäuschungen und machen die Not am Ende sogar noch größer. Martin Luther erlebte Gott als rettende Hilfe, als feste Burg. Genau so wie viele andere Menschen, von Zeiten der Bibel bis heute. Diesem Gott zu vertrauen lohnt sich, in jeder Not, in jeder finsteren Zeit. Im heutigen Lehrtext verspricht es uns Jesus sogar ganz fest!

Stefan Gneuß, Hainichen

Impuls für Samstag, 25.11.23

Losung
Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.
2. Mose 24,7

Lehrtext
Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.
Jakobus 1,22

Impuls für den Tag

Wie oft bleiben das Hören oder Tun auf der Strecke! Lesen wir die Geschichte der Juden, wie Gott sie aus der Sklaverei aus Ägypten führte. Er redete mit ihnen, sie versprachen, auf ihn zu hören und stellten seine Worte und ihn selbst kurz darauf infrage.
Aber auch Jesus wusste um diese Diskrepanz menschlichen Lebens. In Matthäus 21 stellte er mit einem Gleichnis eine Frage: „Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus. Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr – und ging nicht hin.“

Die Losung erinnert uns an die Fragen: Was meint ihr? Wo ist heute meine Tat der Liebe, mein Einsatz für Frieden oder meine Zeit für den Bedrückten nötig? Dann soll aus dem Ja zu Gottes Wort auch ein Ja zur Arbeit in seinem Reich werden. Oder wie Jesus sagte: „Eure Rede sei Ja Ja.“ (Mt 5,37)

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Freitag, 24.11.23

Losung
Ich werde zu ihnen sagen: »Ihr seid mein Volk«, und sie werden sagen: »Du, HERR, bist unser Gott.«
Sacharja 13,9

Lehrtext
Gott wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
Offenbarung 21,3-4

Impuls für den Tag

Welches Land gilt als das regenreichste weltweit? Indien! Welches Land ist das teuerste der Welt? Die Bermuda-Inseln! Welches Land wird am meisten umkämpft? Israel! Das kleine Land am Westrand Asiens ist nur so groß wie Hessen und steht doch im Fokus der ganzen Welt. Wie in einem Brennglas konzentriert sich das Weltgeschehen auf Israel. Gerade jetzt. Keine Nachrichtensendung ohne Update zu Gaza und dem Heiligen Land. Barbarische Angriffe haben Israel erschüttert. Israel hat reagiert; verteidigt seine Existenz. Sind alle Entscheidungen richtig, die getroffen werden? Ist militärische Gewalt in jedem Fall gerechtertigt? Schwierige Fragen! Es ist leicht, sie vom bequemen Sofa, aus sicherer Distanz, zu beantworten. Viel schwerer ist es, an der Front stehend, um gute Lösungen zu ringen. Eins ist sicher: Israel ist unser großer Bruder. Er hat schon zu Gottes Familie gehört, als von uns, als Christen, noch keine Rede war. Der große Bruder ist nicht perfekt in dem, was er tut. Es kann passieren, dass ihm Fehler unterlaufen. Wie auch uns. Mit manchen seiner Entscheidungen sind wir vielleicht nicht einverstanden. Aber er ist unser Bruder. Wir haben den gleichen Vater. Der Messias unseres Bruders ist auch unser Messias.

Reinhard Pilz

Impuls für Donnerstag, 23.11.23

Losung
Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen.
Psalm 69,6

Lehrtext
In Jesus Christus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade.
Epheser 1,7

Impuls für den Tag

David, dem der Psalm 69 zugeschrieben wird, öffnet sein Leben vor dem Gott Israels. Und er weiß: Gott kennt sein Leben und auch seine Schuld, die er als Mensch, als Familienvater und Ehemann und auch als König auf sich geladen hat. Gott kennt die Schuld und auch David redet nicht drum herum und gibt seine Schuld zu.

Wie ist es bei uns heutzutage? Von Schuld, dass wir vor Gott und den Menschen schuldig werden, davon wird ab und zu im Gottesdienst gesprochen. In manchen Gottesdiensten wird auch regelmäßig ein Bußgebet gesprochen. Aber wie ist es im täglichen Leben? Geben wir es zu, dass wir an Gott und unserem Mitmenschen schuldig geworden sind? Oder suchen wir Ausreden? Nehmen wir die Verantwortung für das, was wir tun und lassen auf uns oder fühlen wir uns gut in der Opferrolle: Die anderen, die Umstände, die Gesellschaft, die Politiker sind schuld?

Damit sich etwas ändert in dieser Welt, müssen wir Verantwortung übernehmen für das, was wir tun. Und wir brauchen Einsicht, Bereitschaft zur Selbstreflexion, zur Umkehr. Erst dann beginnen wir zu begreifen, was Vergebung, Erlösung und Gnade in Jesus bedeutet.

Renate Henke, Pfarrerin

Impuls für Mittwoch, 22.11.23

Losung
Wie könnte ein Mensch recht behalten gegen Gott. Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eines antworten.
Hiob 9,2-3

Lehrtext

Lukas 15,18

Impuls für den Tag

Der Kriebsteiner Berg ist wegen seiner Burg eine beliebte Straße bei Autofahrern und eine Herausforderung bei Radfahrern. Für Fußgänger ist dieser eine Sehenswürdigkeit. So bin ich vor einiger Zeit mit meinem Rennrad auch dort gewesen. Zuvor hatte ich schon mehrfach versucht, war aber immer wieder gescheitert – abgestiegen und habe den Berg geschoben. Am besagten Tag war es anders. In Höhe der Einfahrt zur Burg, an dieser Stelle ist der Berg am steilsten, habe ich zu mir gesagt ich will. Das schwerste Stück war überwunden und der Rest wurde dann auch noch bewältigt.

Manchmal ist dieses „Ich will“ eben eine große Herausforderung – jedoch im Motivationsprozess ein wichtiger Meilenstein.

Jesus beschreibt diesen Schritt des Sohnes in unserem Lehrtext von heute. Nicht mit: ich werde, möchte oder soll – sondern mit „ich will“.

Mit diesem Ich will wird unseren Weg zum Vater begonnen. So war mir Gott helfe, möchte ich an dieser Stelle anschließen – denn dessen Hilfe und Gnade brauchen wir auch um anzukommen.
Amen

Martin Creutz Döbeln

Impuls für Dienstag, 21.11.23

Losung
Bis hierher hat uns der HERR geholfen.
1.Samuel 7,12

Lehrtext
Paulus sprach: Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.
Apostelgeschichte 26,22

Impuls für den Tag

Kürzlich war ich auf einer Bibelfreizeit. An einem Abend berichteten einige der Teilnehmer aus ihrem Leben. Diese Berichte haben mich sehr beeindruckt. Und zwar nicht, weil diese Leute von ihren glänzen-
den beruflichen Erfolgen oder ihren tollen Urlauben erzählt haben, sondern weil sie bezeugten, wie sie in den Schwierigkeiten, Nöten und Brüchen ihres Lebens Gottes Nähe und Führung ganz handfest erlebt haben. Ebenso fasziniert es mich, Lebensberichte von Holocaustüberlebenden zu lesen, die trotz ihres unsäglichen Leides lebensfrohe und starke Persönlichkeiten geworden sind. Der Grund dafür: Sie haben sich nicht dem Elend gebeugt und sich zu Opfern machen lassen, sondern sie haben versucht, mit Gottes Hilfe das Beste aus der Situation zu machen und anderen beizustehen.

Ich lade Sie ein zu einem Selbstversuch: Erzählen Sie doch ab heute – anstatt zu klagen und zu meckern – ab und zu Ihren Kindern und Enkeln aus Ihrem Leben und von den Erfahrungen, die Sie mit Gott gemacht haben! Oder beginnen Sie damit, abends wenigstens einen Grund zu finden, wofür Sie dankbar sein können und wo Sie Gottes Hilfe erfahren haben. Ich bin sicher, das macht etwas mit Ihnen.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 20.11.23

Losung
HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig! (Psalm 90,13)

Lehrtext

Jesus spricht: Ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. (Johannes 14,3)

Impuls für den Tag

„Komme gleich wieder!“ – der gelbe Zettel klebt an der Ladentür, ich stehe ratlos davor. Was soll ich tun? „Gleich“ ist nicht sehr hilfreich. Es könnte „sofort“ bedeuten oder eine „kleine Ewigkeit“ dauern. Ich entscheide mich für das Warten. Die Minuten vergehen. Dauert wohl länger. Hätte ich doch nur noch schnell einen anderen Weg erledigt. Dann tut sich was. Die Verkäuferin eilt herbei, öffnet die Tür und schon stehe ich im Geschäft.

Jesus hat es uns auch fest versprochen. Hier und da hat er seine Zusage wie „kleine Merkzettel“ in den Evangelien hinterlassen. Jesus versichert uns: „Ich komme wieder!“ Was soll ich nun tun? Ungeduldig darauf warten? Oder noch viele Wege im Leben erledigen, bis Jesus wiederkommt. Ich entscheide mich für die zweite Variante. Ich will ja noch viel erreichen und umsetzen, für andere da sein und sie vom Glauben begeistern. Doch bei alledem will ich nicht den kleinen Merkzettel vergessen: Jesus kommt wieder! Wenn auch nicht gleich, wer weiß das schon. Doch irgendwann ist es soweit, da öffnet sich die Tür und ich stehe vor ihm. Amen.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)