Impuls für Samstag, 23. September 2023

Losung
Schäme dich nicht, denn du sollst nicht zum Spott werden.
Jesaja 54,4
Lehrtext
Paulus schreibt: Ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist.
Philipper 3,13

Impuls für den Tag

Morgen Abend beginnt für alle jüdischen Menschen in der Welt JOM KIPPUR - der Versöhnungstag. Es muss sehr eindrücklich gewesen sein in biblischer Zeit: das Versöhnungsritual mit seinen verschiedenen Opfern und Sündenbekenntnissen, mit dem Eintritt des Hohenpriesters in das Aller-heiligste, mit den wiederholten Waschungen, dem Weihrauch und dem Bock, der, nachdem der Hohepriester seine Hände auf ihn gestützt hatte, in die Wüste geschickt wurde. Erwurde zum Sündenbock, der die Sünden des Volkes weit weg in die Wüste getragen hat. Auch wenn dieses Ritual durch die Zerstörung des Tempels nicht mehr möglich ist, so bleibt der Versöhnungstag der höchste Feiertag im Judentum. Fasten und Beten, Gottesdienst ein der Synagoge mit vielen Psalmen und mehreren Sünden-bekenntnissen sind Teil des Ablaufes. Jüdische Gläubige erforschen ihre Vergangenheit und bitten Gott und ihre Mitmenschen um Vergebung. Was das Leben und auch das Miteinander beschwert, wird voreinander bekannt und gelöst. Auch wir sind eingeladen unsere Schuld abzuladen und hinter uns zu lassen – Jesus hat sie für uns am Kreuz getragen. Schuld darf nicht mehr das Heute und Morgen bestimmen.

Renate Henke, Meißen

Impuls für Freitag, 22. September 2023

Losung
Siehe, du wirst Völker rufen, die du nicht kennst, und Völker, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.
Jesaja 55,5

Lehrtext
Ich beuge meine Knie vor dem Vater, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat.
Epheser 3,14-15

Impuls für den Tag

Bestimmte Orte haben für viele Menschen große Anziehungskräfte. Da muss ich unbedingt noch am hin in meinem Leben. Das will ich mit meinen Augen gesehen haben. Bei uns in Döbeln ist das zum Beispiel die Pferdebahn. Das Besondere an dieser ist, dass man mit dieser fahren kann, daher kommt der ein oder andere Tourist zu uns.
Der Gott ist Israels ist auch so etwas ganz besonderes. Er ist ein lebendiger, gnädiger und gerechter Gott. Die Reihe von Eigenschaften könnte ich hier noch wesentlich länger aufzählen. Sie finden bestimmt auch noch welche. Es sind diese Eigenschaften, die wir mit Gott verbinden, die ihn attraktiv machen für uns und den Rest der Welt. Dankbar dürfen wir unsere Erfahrungen mit Gott weiter erzählen. So werden uns unbekannte Menschen durch unser Erzählen zu Gott finden.
Was ist die Eigenschaft Gottes, die für sie herausragendste ist und haben sie schon mal jemanden davon erzählt?
Amen.

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Donnerstag, 21. September 23

Losung
Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.
Zefanja 3,7

Lehrtext
Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben, und sagte zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein.
Lukas 19,45-46

Impuls für den Tag

Was haben Sie für ein Bild im Kopf, wenn Sie an Jesus denken? Einen lieblich lächelnden Jüngling, so wie ihn manche bildliche Darstellungen der letzten Jahrhunderte zeigen? Die heutige Losung und der Lehrtext zeigen uns eine ganz andere Seite Gottes – nämlich einen, der auch mal hart durchgreift und ein Machtwort spricht. Sowas haben wir harmoniebedürftigen Menschen ja gar nicht so gern.

Und doch ist es auch eine Seite Gottes. Er ist ein liebender Gott – die Liebe in Person. Und wer liebt, kann nicht tatenlos zusehen, wie das geliebte Gegenüber ins Verderben rennt. Ihn schmerzt es bis ins Mark, wenn der oder die Geliebte sich abwendet. Ja, Gott ist ein eifersüchtiger Gott – wenn man mal diesen menschlichen Vergleich ziehen will. Er möchte unser ungeteiltes Herz und unser ganzes Leben gewinnen und nicht nur mal aller paar Wochen Sonntags ein Gast in der Kirche sein. Er möchte unsere „Nummer 1“ sein. Und auch als Erwachsener kann man das schlichte Kindergebet sprechen: „Ich bin klein, mein Herz mach rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein“. Amen.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Mittwoch, 20. September 2023

Losung
Wer den Herrn fürchtet, hat eine sichere Festung.
Sprüche 14,26

Lehrtext
Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Römer 8,35

Impuls für den Tag

Ich sitze nun schon seit Tagen und versuche, mich auf das Schreiben meines Impulses zu konzentrieren. Der Tag der Abgabe rückt unaufhaltsam näher. Mir kreisen viele Gedanken durch den Kopf, doch die Wenigsten haben mit der Losung oder dem Lehrtext zu tun.
Auf der Suche nach Ideen, setze ich mich in meinen Strandkorb und nehme ein Buch zur Hand.
Die Lebenszeugnisse habe ich schon gelesen, doch zum ersten Mal lese ich die Erklärung auf der letzten Seite.

„Ich berge mich in deiner Hand“von Ruth Heil.
Eine Sammlung bewegender Lebens- und Erlebnisberichte, die bezeugen: Gott schweigt nicht, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen. Er redet, handelt und gibt wenn nötig auch die Kraft, Begrenzungen zu ertragen. Ein Buch für alle, die Schweres durchgemacht haben oder gerade durch dunkle Täler gehen. Es weckt Hoffnung trotz menschlicher Aussichtslosigkeit und macht Mut zu dem Vertrauen, dass Gott den roten Faden unseres Lebens kennt.

Darauf vertraue ich!

Cathrin Vogel

Impuls für Dienstag, 19. September 2023

Losung
Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsere Zuversicht.
Psalm 62,9

Lehrtext
Es begab sich aber zu der Zeit, dass Jesus auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott.
Lukas 6,12

Impuls für den Tag

Manche Menschen haben in ihrer Wohnung so eine spezielle Kiste. Dort kommt alles hinein, wofür man gerade keinen anderen Platz findet. Mit der Zeit sammelt sich viel darin an. Vielleicht sind ja unsere Herzen wie so eine Kiste. Das Herz füllt sich mit der Zeit mit allem Möglichen, wofür man gerade keinen anderen Platz findet. Trauer, Wut, Ärger, Freude, Lust, Liebe, Frust, Enttäuschung, Mut, Übermut… das alles ist ja da und sucht seinen Platz im Leben. Aber wo soll es hin? Also findet alles seinen Weg ins Herz. Die Losung für heute macht uns Mut, das alles vor Gott auszuschütten. Auch das stelle ich mir so vor wie beim Ausschütten einer gefüllten Kiste. Das macht Unordnung, ist laut und schmutzig. Aber die Kiste ist danach leer. Was drinnen war kann aussortiert und geordnet werden. Im Blick auf Gott deute ich es so: Er erwartet nicht immer gut formulierte Worte von uns, mit denen wir ihm reflektiert unser Leben erklären. Es darf aus uns herausfallen wie aus einer Kiste. Und das Schöne ist: Was zum Vorschein kommt, ist bei ihm gut
aufgehoben und er ordnet es mit uns. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Montag, 18. September 2023

Losung
Siehe, alle Menschen gehören mir. (Hesekiel 18,4)

Lehrtext
Ich bitte euch, vor Gott einzutreten für alle Menschen in Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung.
(1.Timotheus 2,1)

Impuls für den Tag

In italienischen Städten stehen die Kirchentüren meist weit offen. Ich kann einfach hineingehen und Platz nehmen. Da ich mir sehr gern Kirchen ansehe, nutze ich fast immer die Gelegenheit. Drinnen ist es angenehm kühl. Ich kann den Kirchenraum auf mich wirken lassen und interessante Dinge entdecken. Nun ist eine Kirche ja kein gut klimatisiertes Museum, sondern ein willkommener Ort für meine Gebete … für eine Zeit mit Gott. Dafür brauche ich nicht viel. Die Stille in der Kirche und die besondere Stimmung reicht mir aus. Aber meistens zünde ich für mein Gebet so eine kleine Kerze an, die so oft in italienischen Kirchen angeboten werden. So flackert sie für meinen Dank und meine Bitte auch noch dann, wenn ich schon weitergezogen bin.
Das ist eine Form von vielen Gebeten, die Menschen zu Gott sprechen. Doch ganz egal, ob ich in einer Kirche eine Kerze für mein Gebet leuchten lasse oder einfach im Zugabteil für einen Moment die Hände falte. Ich weiß: Gott hört mein Gebet! Meine Bitten und Danksagungen leuchten vor Gott auf wie das kleine Licht in der dunklen Kirche.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 17.9.23

Losung
Kein Mensch im Land wird noch klagen, er sei von Krankheit und Schwäche geplagt; denn die Schuld des Volkes ist vergeben.
Jesaja 33, 24

Lehrtext
der Hölle.
Offenbarung 1, 17-18

Impuls für den Tag

„Fürchte dich nicht!“, 124 mal soll diese Aufforderung in der Bibel stehen. Ich habe es nicht nachgeprüft, aber ich kenne einige Stellen. Im Alten Testament ermuntert Gott Jakob: „Fürchte dich nicht, nach Ägypten zu ziehen, ich will dich zum großen Volk machen.“ Ähnlich ist es mit Josua der das Volk Israel ins verheißene Land führen soll. Der Prophet Jesaja verkündet: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Nicht zu vergessen der Engel bei Maria, den Hirten und später den Frauen am Grab. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Immer dann, wenn Menschen neue Wege beschreiten, in schwierigen, unklaren Situationen stecken, Angst und Versagen übermächtig werden. Ich kenne Menschen, die haben in ihrem Leben viel Schweres erlebt, manches unvorstellbar. Trotzdem strahlen sie eine tiefe Zufriedenheit und Stärke aus und ermutigen damit noch andere. Viele von ihnen, das weiß ich, leben aus diesem: „Fürchte dich nicht.“ Sie vertrauen darauf und haben es wohl auch erfahren: Dort wo wir an unsere Grenzen kommen, geht es für Gott gerade mal los. Dieses Grundvertrauen ist ein großes Geschenk und ein erster Schritt aus mancher Krise und auf neue Wege.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Samstag, 16.9.23

Losung
Du führst, Herr, meine Sache und erlöst mein Leben.
Klagelieder 3,58

Lehrtext
Christus hat euch ein Vermächtnis hinterlassen, damit ihr seinen Spuren folgt. Er schmähte nicht, wenn er geschmäht wurde, er drohte nicht, wenn er leiden musste, sondern stellte es dem anheim, der gerecht richtet.
1.Petrus 2,21.23

Impuls für den Tag

Geht es Ihnen auch so: Diese Erinnerung scheint doch völlig unzeitgemäß? Hören wir nicht heute alltäglich, dass man sich vielmehr durchsetzen muss, sich behaupten soll? Das lernen schon unsere Kinder. Und manche von ihnen wachsen auch in die Empörungshaltungen hinein, die man u.a. montags auf den Strassen wahrnimmt, wo Menschen „es satt haben“, hinausschreien oder -tröten, dass „es reicht“, ihre vermeintlichen oder tatsächlichen „Rechte“ einfordern. Entspricht das nicht eher unserem Zeitgefühl? Und da sollen wir nicht einmal zurückhadern, wenn man uns angreift; nicht den wenigstens kräftig zusammenstauchen, der uns zu nahe tritt? Das ist doch nur allzu menschlich!?
An solchen Stellen merke ich, wie beängstigend klein mein Glaube ist. Immer wieder ertappe ich mich dabei, alles selber in die Hand nehmen zu wollen. So aber rechne ich oft eben nicht tatsächlich mit Gott. Ich kenne die Zusammenhänge gar nicht und pfusche Ihm ins Handwerk, wenn ich z.B. kleinlich Gleiches mit Gleichem vergelte.
Ach, Herr, erlöse mich doch aus all‘ meinen Verkrampfungen, damit ich Dich meine Sache führen lasse.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Freitag, 15.9.23

Losung
Mein Herz wendet sich gegen mich, all mein Mitleid ist entbrannt. Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, heilig in deiner Mitte.
Hosea 11,8.9

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette.
Johannes 12,47

Impuls für den Tag

Jürgen Werth schrieb 1988 ein inzwischen weithin bekanntes Lied. Johannes Nitsch gab die Melodie dazu: „Wie ein Fest nach langer Trauer, wie ein Feuer in der Nacht. Ein off’nes Tor in einer Mauer, für die Sonne auf gemacht. Wie ein Brief nach langem Schweigen, wie ein unverhoffter Gruß. Wie ein Blatt an toten Zweigen, ein-ich-mag-dich- trotzdem-Kuss. […]
Wie ein Regen in der Wüste, frischer Tau auf dürrem Land. Heimatklänge für Vermisste,
alte Feinde Hand in Hand. Wie ein Schlüssel im Gefängnis, wie in Seenot – Land in Sicht. Wie ein Weg aus der Bedrängnis, wie ein strahlendes Gesicht. […]
Wie ein Wort von toten Lippen, wie ein Blick der Hoffnung weckt. Wie ein Licht auf steilen Klippen,
wie ein Erdteil neu entdeckt. Wie der Frühling, wie der Morgen, wie ein Lied, wie ein Gedicht. Wie das Leben, wie die Liebe, wie Gott selbst, das wahre Licht.
So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih’n.“
So ist Gottes Herz gestrickt. Und wessen Herz voll Mitleids entbrennt, so dass es Versöhnung sucht, spürt vielleicht – heilig, mittendrin: Gott.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Donnerstag, 14.9.23

Losung
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
[Psalm 103,13]

Lehrtext
Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
[Matthäus 7,11]

Impuls für den Tag

Der ganze Psalm 103, der mit „Das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes“ überschrieben ist, enthält nur Lob. Es geht um Gnade und Barmherzigkeit. Im Hauptteil, in dem sich auch unsere heutige Losung befindet, wird besonders dieses Loblied von der Gnade Gottes in wunderbaren Bildern und Vergleichen beschrieben, heute durch das Bild des liebenden Vaters zu seinem Sohn.
Liebender Vater – nicht alle können das so nachvollziehen und haben schmerzlichste Erfahrungen in ihrer Vater-Kind-Beziehung erleben müssen. Und so ist Gott?
Ich denke, alle kennen gute Vater-Kind-Geschichten und sei es aus irgendwelchen Filmromanzen. Und diese muss man sich vorstellen, nur noch viel liebevoller, als man je erahnen kann.
Eine Person die immer hinter mir steht, um mich aufzufangen, wenn ich falle, einer, der mich so liebevoll ansieht, dass mir ganz warm ums Herz wird, einer der mir faire, nachvollziehbare Rat- schläge gibt, einer der meine Fehler und Unfähig- keiten kennt und sogar VERGIBT, einer der meine kaputte Seele heilen kann, das ist unser lebendiger Vater im Himmel, der sich über uns erbarmt und spricht: Du bist mein geliebtes Kind. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein