Impuls für Mittwoch, 13.9.23

Losung
Ich will dich in der Gemeinde rühmen, HERR.
Psalm 22,23

Lehrtext
Jesus betet für seine Jünger: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind.
Johannes 17,22

Impuls für den Tag

Wenn ein siegreicher römischer Feldherr in einem Triumphzug in die Stadt Rom zurückkam, war auf seinem Wagen auch ein sogenannter „Staatssklave“.
Er hielt die ganze Zeit einen Lorberkranz über das Haupt des Triumphators. Alle Ehre kommt in diesem Augenblick dem siegreichen Feldherrn zu.
Wie ist das bei Gott? Nach der heutigen Losung scheint er mitten in der Gemeinde zu sein. Nicht als abgehobener Weltenherrscher tritt er in dieser Welt auf, sondern als einer, der in der Gemeinde und in der Gemeinschaft von Menschen geehrt werden will. Das weiß der Beter des alten Testaments allzu gut. Er will Gott aus freien Stücken die Ehre und auch sein Leben schenken.
Und wir? Wir sind als Menschen keine Sklaven Gottes, sondern seine Kinder. Das hat Jesus seinen Jüngern und uns deutlich gemacht.
Als solche dürfen wir heute Gott loben und ihm die Ehre geben. In seiner Nähe dürfen wir stehen und ihm vertrauensvoll sagen, was uns bewegt. Und ich weiß, sein Herz wird es auch bewegen, was mir als Mensch auf dem Herzen liegt.

Dekan Michael Karwounopoulos/ Bad Urach

Impuls für Dienstag, 12.9.23

Losung
Der HERR spricht: Ihr habt gesehen, wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.
2.Mose 19,4

Lehrtext
Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.
Hebräer 10,35

Impuls für den Tag

2022 veröffentlichte die Universität Bielefeld eine große Vertrauensstudie. Zielgruppe waren Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren.
Das Ergebnis: Junge Menschen haben immer weniger Vertrauen. So vertrauen zwei Drittel ihren Mitmenschen nicht, ein Viertel hat sehr wenig Selbstvertrauen und auch das Vertrauen in die Medien, öffentliche Einrichtungen und die Regierung nimmt ab. Besorgniserregend ist, dass junge Menschen auch immer empfänglicher werden für Verschwörungsideologien.
Parteien wie die AfD nutzen diese Misstrauenshaltung und öffnen sie für menschenverachtende Haltungen.

Wo ist es hin unser Vertrauen und wie bekommen wir es wieder zurück?
Gott sehnt sich so sehr nach unserem Vertrauen. Heute fordert er uns auf, es nicht wegzuwerfen. Ich glaube, er fordert uns auch auf, mit einem gesunden Vertrauen auf unsere Mitgeschöpfe zuzugehen.
Denn entgegen einem verbreiteten Sprichwort ist Vertrauen manchmal vielleicht sogar besser als Kontrolle.

Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Montag, 11.9.23

Losung
Besser ist es, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen.
Psalm 118,8

Lehrtext
Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei Ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.
2. Timotheus 4,16-17

Impuls für den Tag

Je älter wir werden, umso mehr haben wir auch erfahren, dass das menschliche Miteinander gar nicht so einfach ist. Menschliche Beziehungen sind zerbrechlich. Es gibt Vieles, was Menschen einander antun und womit sie einander verletzen können. Dennoch kann es gut sein einem Menschen zu vertrauen. Viel besser ist es jedoch dem zu vertrauen, der mich bis in mein Innerstes kennt, der mich versteht. Der mir seine Liebe schenkt, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Der mich trägt und hält, gerade auch in den schweren Zeiten meines Lebens. Der zu mir steht, auch wenn ich Fehler gemacht habe. Gott ist unfehlbar, anders als ein Mensch, dessen Verhalten sich oft schwer einschätzen lässt oder unzuverlässig ist. Diese Einsicht hilft mir auch, gelassener mit meinen Mitmenschen umzugehen. Wie ich selbst nicht perfekt bin und in meinem Leben schon öfter das Vertrauen anderer enttäuscht habe, so sind meine Nächsten auch fehlbare Menschen. Das Vertrauen auf den, der immer zu uns hält, kann uns verbinden und ein gutes Miteinander fördern.

Thilo Handschack

Impuls für Sonntag, 10.9.2023

Losung
Gott hat mich wachsen lassen in dem Lande meines Elends.
1. Mose 41,52

Lehrtext
Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung.
Römer 5,3-4

Impuls für den Tag

Kennen Sie Cyriacus Schneegass? Er war Pfarrer und Liederdichter in Thüringen im 16. Jahrhundert. Keine leichte Zeit, Kriege, Krankheiten, Bauernaufstände. Zwei seiner Kinder starben zeitig. Ein bis heute beliebtes Lied, das Schneegass dichtete: ŒIn dir ist Freude in allem Leide.
Eine merkwürdige Behauptung! Unzählige Dinge gibt es, die Leid bringen: Menschen enttäuschen uns, Beziehungen zerbrechen, eigenes Versagen. Probleme ohne Ausweg, Krankheiten, Arbeitslosigkeit. Noch viel mehr könnte man aufzuzählen. Wie soll man in solchem Leid auch noch Freude finden?
Eine Antwort darauf geben Losung und Lehrtext. Diese Verse müssen Schneegass damals beim Dichten sehr wichtig gewesen sein. Wie tief unser Leid auch ist: Gott ist bei uns. Er mutet es uns zu, damit wir lernen und gestärkt daraus hervorgehen. Jeder Sportler oder Reha-Patient weiß, Training ist mit Mühen verbunden. Aber notwendig.
Bitten wir Gott für uns und für Menschen, die gerade Leid aushalten müssen, um Lichtblicke und Freude darin. Vielleicht kann dabei auch dieses Lied ŒIn dir ist Freude helfen. Die Melodie stammt übrigens von einem italienischen Tanzlied! Sie möchten es nun singen? Im Gesangbuch Nummer 398.

Stefan Gneuß, Hainichen

Impuls für Samstag, 9.9.2023

Losung
Er gedenkt ewiglich an seinen Bund, an sein Wort, dass er verheißen hat für Geschlechter.
Psalm 105,8

Lehrtext
Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.
Römer 11,29

Impuls für den Tag

Gott Lob! Im Psalm 105 wird nur von den großen Taten Gottes gegenüber seinem Volk gesungen. ER hat einen Bund mit den Vätern geschlossen und ER hat aus Ägypten befreit, ER hat durch die Wüste versorgt, ER hat gespeist und gerettet. Und das Volk? Mit keinem Wort wird das Murren, der Ungehorsam des Volkes, seine Abkehr von Gott erwähnt? Lesen wir hier von einem verklärten Rückblick der Geschichte Gottes mit seinem Volk? Oder will das Volk eigene Fehltritte unter den Teppich kehren?
Paulus ist viel realistischer. Auch er erzählt von den großen Taten Gottes, von seiner Treue zu seinen Menschen. Aber ihm ist bewusst, dass niemand dieses Festhalten Gottes an seinem Bund mit den Menschen verdient hat. Es ist Gottes Gnade, unverdient, ohne Leistung der Menschen geschenkte Gnade, die durch Jesus noch einmal eine ganz neue Qualität bekommen hat. Auch wenn wir uns abgewendet haben, wenn wir in die Irre gelaufen sind, wenn wir an Gott und Menschen schuldig geworden sind. Gott nimmt seine Gnade nicht zurück. Er steht zu uns.
Dafür kann ich heute ein Loblied auf Gott anstimmen.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Freitag, 8.9.2023

Losung
Deine Toten werden leben.

Lehrtext

Hebräer 12,1

Impuls für den Tag

Ist das wirklich eine Trauerfeier? Oder eher ein heiteres Freundestreffen? Ich sitze mit wenigen Bekannten und vielen mir unbekannten Menschen in einem Raum irgendwo in Thüringen. Vor einer Stunde haben wir einen guten Freund im gesegneten Alter beerdigt. Jetzt sitzen wir bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde zusammen und lassen alte Erinnerungen Revue passieren. Es wird gelacht und geweint. Viele geben Anekdoten zum Besten, die sie mit unserem Freund erlebt hatten. Andere berichten mit leuchtenden Augen, wie er ihnen dabei geholfen hatte, Jesus kennenzulernen. Wieder andere erzählen mit Tränen in den Augen, wie unser Freund auch in kritischen Momenten ihres Lebens an ihrer Seite war.
Eine Atmosphäre der Dankbarkeit liegt über unserer Runde. Auch ich habe unserem Freund, der jetzt bei Jesus ist, viel zu verdanken. Als Jugendlicher hatte er mir Starthilfe für ein Leben als Christ gegeben. Und auch später hatte er mich immer wieder ermutigt: durch persönliche, handgeschriebene Briefe, Anrufe, Besuche. Wie dankbar bin ich, daß ich ihn kennenlernen konnte.
Sein Beispiel fordert mich heraus und motiviert mich. Bis heute. Weit über seinen Tod hinaus. Bleibende Spuren hinterlassen, im Leben anderer Menschen. Das wünsche ich mir und dafür bete ich.

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Donnerstag, 7.9.23

Losung
Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN!
2.Chronik 18,4

Lehrtext
Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist.
2.Timotheus 3,14

Impuls für den Tag

Heute möchte ich allen Eltern und Großeltern Mut machen, ihren Kinder bzw. Enkelkindern von Gott zu erzählen.
Es gibt so viele Geschichten in der Bibel, die sich hervorragend dazu eignen, den Kindern zu erzählen.
Sie sind spannend und lebensnah, phantasiereich und voller Abenteuer. Und sie erzählen davon, dass Gott mit uns Menschen Geschichte schreibt und wir uns voll Vertrauen in allen Lebenslagen auf ihn verlassen können. Dass es gut ist nach seinem Willen in unserem Leben zu fragen. Und dass ein Leben fern von ihm und seinem Willen Konsequenzen hat. Gleichzeitig vermitteln wir damit den Kindern einen Schatz an Wissen und Bildung, der ihnen keiner nehmen kann.
Ein Volk, das seine Bildung am Bibelwissen orientiert und nach Gottes Willen fragt, blüht auf. Deshalb: bleiben wir bei dem, was wir an biblischem Wissen einmal gelernt haben – so wie der junge Timotheus von seiner Mutter und Großmutter. Oder fangen wir damit an: am besten früh am Morgen, bevor wir das Handy nach den neusten Nachrichten befragenƒ
Lesen wir Gottes Wort.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Mittwoch, 6.9.2023

Losung
Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet wahrhaftig und recht, schafft Frieden in euren Toren.
Sacharja 8,16

Lehrtext
Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
Römer 14,19

Impuls für den Tag

„Schaff Frieden mein Freund, make peace my friend. Schalom Chawarim, Schalom. Schaff Frieden mein Freund, make peace my friend. Schalom Chawarim, Schalom“ so haben wir es in Jugendgottesdiensten gesungen.
Leider ist das nicht so einfach mit dem Frieden im Kleinen und Großen. Da sind Verletzungen, Kränkungen und langes Schweigen.
Aber das Lied von Lämmel bietet uns noch weiteres an. Das sind durchaus Lösungsansätze:
„Wir weinen zusammen, wir lachen zusammen, schalom. Wir hoffen zusammen, wir beten zusammen, Schalom.
Wir dulden zusammen, wir warten zusammen, Schalom. Wir essen zusammen, wir trinken zusammen, Schalom.
Wir zweifeln zusammen, wir glauben zusammen, Schalom. Wir siegen zusammen, wir feiern zusammen. Schalom.“
Lassen Sie es zu, diese Dinge miteinander zu tun, dann stellt sich der Frieden ein und es wird sein wie ein Fest nach langer Trauer, wie ein Freuer in der Nacht, wie ein Tor in einer Mauer für die Sonne aufgemacht.
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Dienstag, 5.9.2023

Losung
Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich!
Jesaja 44,22

Lehrtext
Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.
Kolosser 2,14

Impuls für den Tag

John Newton handelte mit Sklaven. Einmal geriet er in einen Sturm und drohte zu kentern. In diesem Moment lief sein Leben vor ihm ab. Er vertraute sich Jesus Christus und seiner Gnade an, erlebte Vergebung und arbeitete von nun an nicht mehr als Sklavenhändler. Newton verdanken wir ein sehr bekanntes christliches Lied – Amazing Grace, zu deutsch „erstaunliche Gnade“. John Newton hat die Kraft erlebt, die vom Kreuz von Jesus ausgeht. Egal, was ein Mensch an bösen Dingen getan hat, egal wie weit weg ein Mensch von Gott ist, egal wie tief er gesunken ist: Es gibt Hoffnung. Der Grund liegt im Kreuz von Jesus Christus. Er ist ganz unten gewesen. Er hat sich gewissermaßen unter die Sünde aller Menschen gestellt und die Strafe dafür getragen. Gott hat so gezeigt, dass er ein gerechter Gott ist und Sünde sehr ernst nimmt. Und er hat gezeigt, dass er ein gnädiger Gott ist, der Vergebung schenkt und die Strafe für unsere Sünde lieber selber trägt. Der Lehrtext von heute erinnert uns genau daran. Wenn Menschen wie John Newton Gottes Vergebung und Gnade erleben konnten, dann können wir es auch. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Montag, 4.9.23

Losung
Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an dich.
Psalm 42,7

Lehrtext
Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.
Johannes 14,18

Impuls für den Tag

Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht,
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht,
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe,
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden,
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag,
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.
Amen.

Dietrich Bonhoeffer

Almut Bieber, Arnsdorf