Impuls für Mittwoch, den 19. Juli 2023

Losung
Gott, gedenke an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben und dir zum Erbteil erlöst hast. (Psalm 74,2)

Lehrtext
Jesus spricht: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus 18,20)

Impuls für den Tag

In der Kirche Niederstriegis sind die Sitzplätze in den Bankreihen nummeriert. Auf den Emporen sind an manchen Stellen kleine Namensschilder zu finden. Außerdem gibt es verglaste Logen im Altarraum. Die Kirche wurde vor über 170 Jahren neu gebaut – mit der Begründung, dass die bisherige Dorfkirche zu klein geworden ist. Es heißt, die Leute mussten Leitern außen anstellen, um durch die Fenster den Gottesdienst verfolgen zu können. Mit der neugebauten Kirche und den vielen Sitzplätzen und Logen sollte nun Abhilfe geschaffen werden. Nur einer hatte damals etwas gegen das Bauprojekt: der Pfarrer. In einem Brief entschuldigt er sich bei seiner Nachwelt für den unmöglich großen Kirchenbau. Den Brief fanden wir vor einigen Jahren hoch oben im Turmknopf.
Schon Jesus mahnte damals zur Genügsamkeit, wenn Menschen im Glauben zusammenkommen. Ein kleiner Kreis reicht aus – zwei, drei Leute und schon sitzt Jesus mitten unter uns. Der Ort ist dafür nicht so entscheidend. Es muss nicht unbedingt eine Kirche sein, mit ausreichend Platz. Wichtig ist, was uns verbindet: unser Glaube an Jesus Christus, Gottes Sohn. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Dienstag, 18. Juli 2023

Losung

Lobt Gott für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!                                                                 Psalm 150, 2

Lehrtext

Gottes unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt ersehen an seinen Werken.                                                                                        Römer 1, 20

 

Impuls für den Tag

Wenn man auf der A17 Richtung Pirna fährt sieht man schon bald in der Ferne die Berge der Sächsischen Schweiz, den Lilienstein, den Königstein, ganz in der Ferne den Schneeberg und einige mehr. Dieser Moment ist für mich immer besonders. Ich liebe es auch über das Meer zu schauen und die Weite zu genießen. Manchmal bei einer steifen Brise, die mich erahnen lässt welche Kräfte hier wirken können. Gern gehe ich spätabends auf den Friedhof, wenn sonst kaum noch jemand zu erwarten ist. Dann sitze ich dort und kann in die Stille hineinhorchen. Manchmal brummeln noch ein paar späte Käfer. Manchmal klappern die Gießkannen, wenn sich doch noch jemand hierher verirrt hat. Es sind besondere Momente, die sich nicht beschreiben lassen und die ich nur wahrnehme, wenn ich mir dafür die Zeit nehme und es zulasse. Es gibt viele solcher Momente. Sie zeigen mir wie besonders das Leben und alles was dazugehört ist. Momente, in denen ich zur Ruhe komme, die mich aufwecken aus dem täglichen Trott. Ich glaube es gibt viel mehr davon als wir denken und sie sind ein Geschenk des Schöpfers an uns. Was sind eigentlich Ihre besonderen Momente?

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Montag, 17. Juli 2023

Losung
Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre.
Hosea 8,12

Lehrtext
Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Matthäus 7,24

Impuls für den Tag

Durch den Propheten Hosea klagt Gott über sein Volk, das – von ihm abgewandt – nun unter den Folgen dieser Gottferne leidet. Zum Teil kann man diese Sätze 1:1 auf unsere Zeit übertragen.
Und auch Jesus ist ja seinerzeit mit seiner Botschaft von der wahren Weisheit nicht gerade auf ungeteilte Anerkennung gestoßen.
So ist und bleibt es wohl stets: Wir Menschen kümmern uns immer zuerst um das Sinnfällige, das, was uns vor Augen steht, wir füllen unsere Lebenszeit mit allen möglichen Vorhaben, verbringen sie (ein verräterisches Wort übrigens, wie etwa „Zeitvertreib“!) in lauter Zwängen. Aber es gibt kein „richtiges Leben im falschen“: Wenn der ganze Grund nicht stimmt, wenn wir alles auf Sand bauen, dann muss unser Lebensgebäude früher oder später einstürzen. Das ist keine Drohung eines zornigen eifersüchtigen Überwesens, sondern die logische Folge unseres Daseins fern von einem liebenden Gott, der uns das lediglich in seiner Sorge um uns stets vor Augen hält. Dieser liebenden Fürsorge können wir uns als freie Menschen natürlich auch entziehen. Jesus, Personifikation dieser Liebe, erinnert uns allerdings daran, dass das nicht besonders klug wäre.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Sonntag, 16. Juli 2023

Losung
Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen.
Jesaja 25,8

Lehrtext
Jesus spricht: Eure Traurigkeit soll zur Freude werden.
Johannes 16,20

Impuls für den Tag

Emilia sitz auf der Treppe vor dem Schulgebäude. Dicke Tränen rinnen die Wangen hinunter. Sie versucht angestrengt, das Schluchzen zu unterdrücken. Es klappt nicht. Ihre Nase läuft. Sie wischt sie sich am Ärmel ab. Ist jetzt auch egal, wie das aussieht, denkt sie kurz. Dann erschrickt sie innerlich ein bisschen. Wie durch einen Schleier erkennt sie zwei Schuhe neben sich. Jemand setzt sich neben sie. So nah, dass sie die Wärme ein bisschen spüren kann. Dann hält ihr eine zarte Hand ein Taschentuch hin. Sie greift zu. Aber die Person neben ihr sagt nichts. Sie sitzt nur da. Ganz nah. Emilia trocknet ihre Tränen. Das musste jetzt mal raus. Die Situation Zuhause, die Blicke in der Schule, das wurde zu schwer für ihr Herz. Aber darüber sprechen mag sie auch nicht. Noch nicht. Jetzt nicht. Sie nimmt das Taschentuch aus dem Gesicht und knüllt es in der Hand. Schon sieht sie ein zweites herüber gereicht. Sie greift zu und schnäuzt. Jetzt geht es erstmal. Emilia sieht auf und dreht den Kopf ein wenig. Neben ihr sitzt Frau Gruner, die Hausmeisterin. Sie lächelt sacht. Dann sagt sie: „Da hängt noch eine Träne an deiner Wange. Darf ich die abwischen?“ Emilia nickt. Dann lächelt sie auch ein bisschen. Und Gott? Der auch.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Samstag, 15. Juli 23

Losung
Gott hat mein Elend und meine Mühe angesehen.
[1.Mose 31,42]

Lehrtext
Paulus schreibt: Ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
[1.Korinther 15,58]

Impuls für den Tag

Was denken Sie, wer wird unseren heutigen Spruch gesagt haben? War es beispielsweise Hiob, Sarah, Paulus, Jona oder David? Allen wurde einiges zugemutet. Leidvolle Erfahrungen haben ihr Leben geprägt. Bei allen kann aber auch gesagt werden, dass sie sich darum bemüht haben, auf dem rechten Weg zu bleiben.
Vielleicht haben Sie in oder nach einer leidvollen Zeit das auch schon erfahren und können nun sagen: ŒGott hat mein Elend und meine Mühe angesehen., so wie Jakob. Von ihm stammt übrigens dieser Ausspruch, und nicht von Hiob, Sarah, Paulus, Jona oder David.
Jakob müht sich jahrelang ab. Er fühlt sich ausgenutzt und ist bedrückt. Das will er sich nicht mehr bieten lassen. Er bricht auf und macht sich auf den Weg. Er spürt und weiß, Gott ist mit ihm. Jakob weiß sich mit Gott verbunden, gerade in seinem Elend. Deshalb kann er sich auch gegen alle Widerstände für einen neuen Weg entscheiden.
Es ist diese Kraft, die ganz unterschiedliche Menschen aufstehen und aufbrechen lässt. Menschen wie Jakob, Hiob, Sarah, Paulus, Jona und David. Und Menschen wie Sie und ich.
Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Freitag, 14. Juli 2023

Losung
Du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, und der HERR hat dich erwählt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Völkern, die auf Erden sind.
5.Mose 14,2

Lehrtext
Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
1.Thessalonicher 5,5

Impuls für den Tag

Heute jährt sich der Tag, an dem in Paris der Sturm auf die Bastille stattfand. Das empörte französische Volk hat mit dieser Aktion die Weltgeschichte verändert. Im Nachgang zur französischen Revolution entstanden in ganz Europa Nationalstaaten. Dabei sollte in Frankreich auch die Religion abgeschafft werden. Ein Volk, das seine Geschicke selbst bestimmt, wollten die Franzosen sein. Manches hat sich nach dem Sturm auf die Bastille verändert, aber die Religion konnte man nicht abschaffen.
Auch das Volk Israel wollte Gott in seiner Geschichte zuweilen loswerden. Es wollte ihn ersetzen durch Goldene Kälber oder man hatte die Meinung, es geht auch mit eigener Kraft. Und doch steht Gott immer wieder zu seinem Volk. Das Gute ist: Gott will seine Menschen eben nicht loswerden. Aus dieser Gnade leben wir bis heute. Immer wieder setzen wir uns von Gott ab, gehen eigene Wege, wollen ihn aus unserem Leben verbannen. Und am Ende merken wir: Die Verheißung ist stärker als unsere Revolution gegen Gott. Wie gut, solch einen Gott zu haben, der die, die an ihn glauben, als sein Volk ansieht – bedingungslos!

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Donnerstag, 13. Juli 2023

Losung
Ruben sprach zu seinen Brüdern: Vergießt nicht Blut!
1.Mose 37,22

Lehrtext
Jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann.
1.Thessalonicher 5,15

Impuls für den Tag

Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern findet man bereits in jeder Kinderbibel. Schon kleinere Kinder wissen um das Gefühl von Neid und Missgunst. Immer wird das Geschwisterkind bevorzugt!
Dieses Ungerechtigkeitsempfinden bleibt noch weit nach unserer Kindheit bestehen. Der Blick auf die, denen es besser geht, kann uns zermürben. Das größere Haus, das teurere Auto, der bessere Job…
Die Bibel greift all diese Motive auf, wenn sie von Josef und seinen Brüdern erzählt. Sie beschreibt, wie die Vorzüge, die Josef bei seinem Vater genießt, bei seinen Brüdern Neid auslöst, der sich schließlich zu tiefem Hass entwickelt. Als es sogar zu Mordplänen kommt, ergreift der älteste Sohn Ruben das Wort und spricht: Vergießt nicht Blut!
Ein mutiges Wort des Schutzes und der Bewahrung inmitten von hasserfüllten Gedanken. Kommt uns so etwas auch über die Lippen? Oder schwimmen wir lieber mit dem Strom?
Paulus macht uns mit seinen Worten aus dem Thessalonicherbrief Mut: Jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. Lasst uns unter diesem Wort für unsere Mitmenschen ein Segen sein.

Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Mittwoch, 12. Juli 2023

Losung
Herr, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zu schanden werden!
Joel 2,17

Lehrtext
Christus hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.
Titus 2,14

Impuls für den Tag

Indem Jesus das alles auf sich nahm, hat er die unseligen Folgen unserer Sünde abgebüßt. Er trug die Strafe, den Tod und die Höllenqual, damit uns das erspart bleibt. So erlöste er uns aus der Hand des Teufels. So machte uns der Heiland heil. So schenkte er uns, dass wir heute geborgen in Gottes Liebe leben dürfen, was auch immer geschieht. Und so öffnete er uns den Himmel … in Ewigkeit. Das, liebe Gemeinde, ist Erlösung, das ist das Geschenk. ŒEr hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit. Jedem persönlich hat der Heilmacher dieses Geschenk mit der Taufe überreicht. Nun kommt es darauf an, wie wir mit diesem Geschenk umgehen. Es gibt ja verschiedene Weisen, mit Geschenken umzugehen. Man kann ein Geschenk ablehnen, es gar nicht erst annehmen. Das verletzt den Geber, und man hat auch nichts davon. Trotzdem machen das viele mit Gottes Geschenk: Sie glauben nicht daran, sie lehnen es ab. Schade.

Thilo Handschack

Impuls für Dienstag, 11. Juli 2023

Losung
Es gibt nichts Besseres, als dass ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil.
Prediger 3,22

Lehrtext
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kolosser 3,17

Impuls für den Tag

„Arbeit macht Spaß – wer kann aber schon immer Spaß vertragen?“ Unzählige solch geistreicher Sprüche gibt es. Egal, ob die Arbeit in Firma oder heimischem Haushalt gemeint ist. Sicher hat man überall Tätigkeiten, die wirklich Spaß machen. Doch dann kommt auch all das, was mehr Frust statt Lust bedeutet. Pflichtbewusst beißt man sich natürlich durch. Wie aber bitte, lieber Losungs-Prediger, soll man dabei auch noch fröhlich sein?
Da fällt mir ein Berühmter aus dem Alten Testament ein: Josef. Von den eigenen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft, dort unschuldig im Gefängnis gelandet, trotz aller Tiefschläge aber fleißig und fröhlich bei aller niedrigen Arbeit. Wie schaffte er das? Er wusste Gott an seiner Seite. Das gab ihm die Kraft.
Und das gilt auch für uns heute. Der Lehrtext nennt genau dieses Rezept: Tut alles für und mit Gott. Und seid dankbar! Zugegeben, das klingt banal und ist gleichzeitig eine gewaltige Herausforderung. Doch es sollte immer wieder einen Versuch wert sein. Viele wissen, bei Josef kam es schließlich zu einer gigantischen Berufskarriere. Das wichtigste aber: Gott segnete seine Arbeit. Und damit auch ihn.

Stefan Gneuß, Hainichen

Impuls für Montag, 10.7.23

Losung
Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.
Psalm 95,6

Lehrtext
Ehre und Herrlichkeit sei dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren und einzigen Gott, in alle Ewigkeit.
Tim 1,17

Impuls für den Tag

Über Lobpreis kann ich schlecht theoretisch schreiben. Ich finde, damit sollten wir gleich am Morgen beginnen, weil unser Start in den Tag dann ein anderer wird. Egal ob im Stehen oder Knien, mit erhobenen Händen oder gefalteten, mit geschlossenen oder offenen Augen, stimme ein in das Lob für Gott. Das hier ist nur ein Vorschlag, vielleicht magst du ein anderes Lied zur Ehre Gottes singen. Dann nur zu.

Jauchzt alle Lande Gott zu Ehren,
rühmt seines Namens Herrlichkeit,
und feierlich ihn zu verklären,
sei Stimm und Saite ihm geweiht.
Sprecht: Wunderbar sind seine Werke,
o Gott, die du hervorgebracht,
auch Feinde fühlen deine Stärke
und zittern, Herr, vor deiner Macht.

Dir beuge sich der Kreis der Erde,
dich bete jeder willig an,
dass laut dein Ruhm besungen werde
und alles bleib dir untertan.
Kommt alle her, schaut Gottes Werke,
die er an Menschenkindern tat!
Wir wunderbar ist seine Stärke,
die er an uns verherrlicht hat!

Diemut Scherzer, Hainichen