Impuls für Dienstag, 22. August 2023

Losung
Der HERR, euer Gott, versucht euch, um zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieb habt.
5. Mose 13,4

Lehrtext
Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt.
1. Korinther 10,13

Impuls für den Tag

„Da kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn ihm die schöne Nachbarin gefällt. Ich bin versucht der Versuchung nach zu geben…“ So wird es in einem Schlager aus den 1980 Jahren besungen. Auch Friedrich Schiller hatte schon eine ähnliche Formulierung in seinem Tell verwendet.
Versuchungen hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Die Frage ist, in wieweit lassen wir uns von dieser gefangen nehmen, bestimmen. Wie weit sind wir bereit, die Angebote des Lebens zu prüfen und uns die Freiheit der Ablehnung dieser zu gönnen. Es ist eine tägliche Herausforderung zu erkennen, was brauche ich und was ist gut für mich. Wenn ich dabei noch meinen Nächsten mit in den Blick nehmen kann, dass mein Handeln ihm nicht schadet, habe ich einen Teil dazu gegeben, dass das Zusammenleben gelingt.
Gott hat uns zum Prüfen der Dinge einen Maßstab gegeben, seine Gebote. Wir können uns sicher sein, dass er uns dabei beisteht uns mit der nötigen Kraft versorgt. So können wir uns entscheiden, ob wir der Versuchung nachgeben oder ob wir tun, was für uns gut ist.
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Montag, 21. August 2023

Losung
Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin.
Jeremia 24,7

Lehrtext
Paulus schreibt: Betet für uns, auf dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir vom Geheimnis Christi reden können.
Kolosser 4,3

Impuls für den Tag

Ich stelle mir vor, ich sitze unschuldig im Gefängnis. Was würde ich wohl in einer Nachricht an meine christlichen Freunde als erstes schreiben? Bestimmt, dass sie für mich beten sollen, damit ich bald wieder freigelassen werde, dass sich die Gefängnistüren für mich wieder öffnen und ich so schnell wie möglich da wieder rauskomme… Paulus schreibt den Brief an die Christen in Kolossä aus einem Gefängnis in Rom. Aber was er da schreibt, überrascht mich schon sehr! Er hat sich anscheinend mit dieser Lage arrangiert und sieht sie als Chance, um seine Mitgefangenen und Aufseher mit dem Evangelium – der frohen Botschaft von der Rettung durch Jesus – in Kontakt zu bringen. Und deshalb bittet er in seinem Brief um Fürbitte, dass Gott Herzenstüren öffnet. Die innere Freiheit ist wichtiger als die äußere. Man kann auch als äußerlich Gefangener innerlich frei sein. Dieses Wunder geschieht auch heute immer wieder, auch hinter Gefängnismauern. Beten Sie heute doch mal für die Menschen, die um ihres christlichen Glaubens willen im Gefängnis stecken. Und beten Sie auch für die Seelsorger, die im Gefängnis über Jesus reden, damit die Herzenstüren sich für die Erkenntnis öffnen, dass Jesus wirklich frei macht.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Sonntag, 20. August 2023

Losung
Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht!
1. Mose 1,3

Lehrtext
Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5,9

Impuls für den Tag

Wo bleibt er denn nur? Mein Vater wollte zum Frühstücken kommen und ist immer noch nicht da. Das ist so gar nicht seine Art. Am Telefon wimmelt er jeden ab uns so dauert es bis wie merken, dass er einen Schlaganfall hatte. Wertvolle Zeit ist verstrichen und keiner weiß, wie es sich entwickelt. Immer wieder neue Untersuchungen und ernüchternde Befunde. Kurz vor Abschluss der Reha stand fest, er benötigt einen Pflegeheimplatz. Viele Anrufe und Anträge und überall Absagen. Die Zeit drängt, da er entlassen werden soll. Endlich eine Zusage. Jetzt geht es voran, leider nicht! Sehr dunkle, enge Doppelzimmer und keine persönlichen Sachen. Warum? So möchte niemand seinen Lebensabend verbringen. Schweren Herzens entscheiden wir den Platz zu nehmen. Wir sind auf dem Weg um die Unterlagen abzugeben, da kommt ein Anruf. Es gibt einen freien Platz in einem anderen Pflegeheim. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke. Gott ruft in dunklen Tälern und schweren Zeiten: „Es werde Licht!“. Auch wenn es für uns Ewigkeiten dauert, er ist bei uns und passt auf uns auf. Diesen Trost und die Hoffnung wünsche ich allen, die durch tiefe und dunkle Täler gehen.

Cathrin Vogel

Impuls für Samstag, 19. August 2023

Losung
Du, HERR, du kennst mich, du siehst mich und prüfst, ob mein Herz bei dir ist.
Jeremia 12,3

Lehrtext
Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.
Epheser 4,15

Impuls für den Tag

Menschen können einander etwas vormachen. Sie können so tun als ob. Und es kann passieren, dass man es dem anderen abnimmt. Wir können Zuneigung, Kompetenz, Loyalität, Freude und vieles mehr vortäuschen. Findet der andere die Täuschung heraus, tut das einer Beziehung nicht gut. Vertrauen geht verloren. Man fühlt sich nicht ernst genommen und hintergangen. Menschen sollten so nicht miteinander umgehen. Doch offensichtlich ist das ein sehr menschliches Problem. Ich befürchte aber, es gibt hier kein einfaches Rezept wie wir liebevoll und ehrlich zugleich miteinander umgehen lernen können. Für Paulus hängt es irgendwie zusammen mit unserem Wachstum zu Christus hin. Ich glaube, beides beflügelt sich gegenseitig. Investiere ich in mein Wachstum zu Christus hin, dann werde ich auch wahrhaftiger in der Liebe. Und traue ich mich, Klartext zu reden verbunden mit Liebe, dann bekommt das Wachstum zu Christus hin einen sanften Schub. Das ist nicht einfach. Aber vielleicht ist ja ein erster Schritt die Erkenntnis: So tun als ob ist kein guter Weg. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Freitag, 18. August 2023

Losung
Wohl denen, die sich an seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen. (Psalm 119,2)

Lehrtext

Jesus Christus spricht: Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. (Matthäus 5,19)

Impuls für den Tag

Im Konfirmandenunterricht geht es um die Zehn Gebote. Alle ziehen verdeckt ein Gebot. Nun heißt es, sich so schnell wie möglich in die richtige Reihenfolge zu stellen. Die schnellste Gruppe hat natürlich gewonnen. Ein kleiner Wettbewerb, der spielerisch die Konfis mit den Zehn Geboten vertraut machen soll. Doch nur die Gebote kennen und in richtiger Reihenfolge aufzusagen, ist nur ein erster Schritt. Die einzelnen Gebote im Leben umzusetzen und so lebendig werden zu lassen, das ist wirklich herausfordernd.

Jesus scheint hier auf den ersten Blick zum Wettbewerb aufzurufen: Wer die meisten Gebote einhält, landet im Himmelreich auf den vordersten Plätzen. Doch genau gesehen, ist es vielmehr eine Warnung. Denn Gebote haben kein Ranking, keine Reihenfolge. Sie stehen sozusagen alle an vorderster Stelle … für mein ganz persönliches Leben als Christ genauso wie für das Zusammenleben mit anderen Menschen. Wenn uns das gelingt, wird das noch so kleinste Gebot lebendig und zum Gewinn für alle, denen der christliche Glaube am Herzen liegt. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Donnerstag, 17. August 2023

Losung
Gideon sprach: Ich will nicht Herrscher über euch sein, sondern der HERR soll Herrscher über euch sein.  Richter 8, 23

Lehrtext
Der Größte unter euch soll euer Diener sein.
Matthäus 23, 11

Impuls für den Tag

An der Ostsee gibt es die Hotelkette ŒUpstalsboom, des Unternehmers Bodo Janssen. Dieser kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken, das zunächst eher durch Partys und Glamour geprägt war. Nach dem Tod seines Vaters führte er das Unternehmen 32-jährig weiter. Kein Problem für den gelernten Hotelmanager. Die Zahlen gaben ihm recht, aber Kündigungen und Krankmeldungen nahmen rasant zu. Es gab eine Umfrage unter den Mitarbeitenden, die niederschmetternd war. Der Chef und seine Unternehmensstrategie fielen glatt durch. Die Zahlen stimmten, die Menschlichkeit nicht. Das war ein Schlag für den erfolgsverwöhnten Chef. Es folgte ein komplettes Umdenken. Er begann sein Unternehmen nicht mehr von den Zahlen, sondern von den Menschen her zu organisieren und zu denken. Damit stellte er auch sich selbst und seine bisherigen Werte in Frage. Seitdem ist er einer der beliebtesten Arbeitgeber. Die Perspektive zu wechseln und die Menschen zu sehen mit allem, was dazugehört, andere zu stärken, statt niederzumachen, mittendrin statt immer vorn hat Erfolg und scheint auch dem Chef gut zu tun. Ein gutes Konzept das gar nicht so neu ist, wenn ich auf die Losung heute sehe.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Mittwoch, 16 August 2023

Losung
Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht.
1.Chronik 29,15

Lehrtext
Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.
2.Korinther 4,16

Impuls für den Tag

Wenn Sie jemanden treffen, den/die sie eine Weile nicht gesehen haben: Worüber reden Sie dann? Worum dreht sich das übliche „Wie geht’s denn so“? Nicht meistens um Gesundheit, um Krankheiten, Arbeitsangelegenheiten, finanzielles Auskommen, Vorhaben, Planungen … vielleicht kommt dann noch Politik ins Spiel und dergleichen?
Warum fragen wir uns dann eigentlich kaum, wie’s uns innerlich geht? Auch unter Christen dürfte es selten sein, dass man sich gegenseitig erkundigt, wie man auf dem Weg der Ewigkeit vorankommt. Das ist seltsam … und bezeichnend: Andauernd kümmern wir uns mit großer Inbrunst um die äußeren Dinge und reiben uns dabei völlig auf. Dabei wissen wir es doch genau: Dieses Leben ist endlich, alles um uns herum ist vergänglich, unser Leib verfällt zusehends, seit wir auf der Welt sind. Warum legen wir dann nicht Wert auf wirkliche „Lebenspflege“, also darauf, den „inneren Menschen“ „Tag für Tag“ erneuern zu lassen, uns bewußt (und vor allem anderen!) unter Gottes erhaltende Hand zu stellen?
Fragen Sie sich doch heute einmal selbst: ŒWie geht es meinem Inneren? Und vielleicht fragen Sie dann jemanden danach, dem Sie heute begegnen?

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Dienstag, 15. August 23

Losung
Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen.
Sprüche 16,7

Lehrtext
Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Matthäus 5,44-45

Impuls für den Tag

Utopie. „Unort“ zu Deutsch. Schonmal gehört? Es meint etwas, das in der Vorstellung von Menschen existiert, aber (noch) nicht Wirklichkeit ist.
Konstantin Wecker hat 2021 dazu ein Lied geschrieben. Es heißt: „Utopia“:

Stellt euch einmal uns’re Welt vor
Ohne Krieg, ohne Gewalt
Ohne Bosse, ohne Herrscher
Jeder ist dem Ander’n Halt […]
Nennt mich gerne einen Spinner
Der nicht passt in uns’re Zeit
Doch ihr lebt in einem Albtraum
Mein Traum ist die Wirklichkeit
Nennt es weltfremd, nennt es Wahnsinn
Doch ich träume nicht allein
Ist denn nicht allein die Liebe
Grund und Sinn von allem Sein […]

Nun ist Konstantin Wecker sicher nicht für seinen Glauben bekannt, aber diesen Traum, den träumt er tatsächlich nicht allein. Der, an den wir glauben, träumt ihn ebenfalls – ein Traum von Wegen, die dem HERRN wohlgefallen, auf denen sogar aus Feinden Freunde werden. Träumt ihr mit? Dann könnte sicherlich aus „noch nicht Wirklichkeit“ irgendwann auch wirklich Wirklichkeit werden.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Montag, 14. August 2023

Losung
Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.
[Sprüche 31,8]

Lehrtext
Denkt an die Gefangenen, weil auch ihr Gefangene seid; denkt an die Misshandelten, weil auch ihr Verletzliche seid.
[Hebräer 13,3]

Impuls für den Tag

Beim Lesen der Texte habe ich zuerst an die verfolgten Christen weltweit gedacht. Das macht mich immer wieder traurig und mir bleibt neben der Unterstützung von Organisationen, die sich für ver- folgte Christen einsetzen, wie Open Doors, immer wieder das Gebet. Ich flehe zum Herrn, dass unsere Schwestern und Brüder, die wegen Ihres Glaubens verfolgt werden, immer wieder Kraft, Hoffnung, Trost und tiefen Frieden geschenkt bekommen und natürlich, dass ihr Leiden beendet wird.
Aber in unseren Texten geht es heute noch um viel mehr. Es geht um all jene um uns herum, die „keine Stimme“ haben und die ausgegrenzt aus unserer Gesellschaft leben; Schwache, Kranke, Alte in Heimen, Trauernde, drogenabhängige Jugendliche, behinderte Menschen und, und, und. Wir alle kennen jemanden, der Œkeine Stimme hat. Aufgerufen sind wir heute dazu, unsere Stimme für ihn zu erheben. Praktisch gibt es so viele Möglichkeiten. Neben der Unterstützung bei Behördengängen, Besuchen, gemeinsamen Kochen, Spielen, Singen, in Schutz nehmen ausgegrenzter Mitmenschen, kann ich für ihn beten. Jeder gewinnt Hoffnung, wenn sich einer an seine Seite stellt. Und auch der Segen für uns wird dabei groß sein. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Sonntag, 13.8.23

Losung
Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind.
Hiob 9,10

Lehrtext
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.
Epheser 1,3

Impuls für den Tag

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ So der Originalton des Satzes von Walter Ulbricht heute vor 62 Jahren, und wenig später stand sie, die Berliner Mauer. Sie trennte von da ab die Menschen unseres Volkes noch strenger. Die Führungsriege der DDR war damals stolz auf diesen überraschenden Coup, mit dem man meinte, den Drang der Menschen nach Freiheit aufhalten zu können. Aber großartig war die große Mauer aus der Sicht der Nachwelt nicht. Sie hielt keine 30 Jahre. Heute sieht man nur noch Teile von ihr als Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Wenn Gott große Dinge tut, hat das große Bedeutung. Er sendet seinen Sohn Jesus auf diese Welt. Welch bedeutende Veränderung, die Freiheit bringt und nicht Sklaverei. Er überwindet die Mauer zwischen Gott und Mensch. Menschen sollen zu Gott und zueinander finden. Das ist ein wirkliches Wunder. Hiob hat etwas von Gottes großen Wundern in seinem Leben gespürt, als er aus seiner Not gerettet wurde. Wir dürfen Gottes Wunder sehen, indem wir auf Jesus sehen, seine Botschaft und seine Liebe annehmen. Größeres gibt es nicht in der Geschichte zwischen Gott und den Menschen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach