Impuls für Dienstag, 27. Dezember 2022

Losung
Gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.
Jeremia 31,28

Lehrtext
So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen.
Jakobus 5,7

Impuls für den Tag

Als die Geduld verteilt wurde, stand ich hupend im Stau… Naja, ganz so extrem ist es nicht, aber Geduld zählt nicht zu meinen angeborenen Stärken, sondern musste ich mühsam einüben – bis heute. Und wer Kinder großgezogen hat, weiß wovon ich rede.

Apropos großziehen: Es war einmal ein junger Bauer, der bestellte seinen Acker und säte Getreide. Tag für Tag ging er daraufhin zum Feld, um nachzuschauen ob denn da schon etwas gewachsen ist. Eines Tages – siehe da – kamen kleine zarte Hälmchen zum Vorschein. Auch die folgenden Tage ging der Bauer nachschauen, aber die Halme wuchsen nur seeeehr langsam. Da hatte er eine geniale Idee. Er würde einfach mal etwas nachhelfen. Also begann er, an den Halmen zu ziehen – und siehe da – die Halme wurde tatsächlich länger! Als er am folgenden Tag seine Arbeit fortsetzen wollte – siehe da… Sie können sich sicher denken, dass seine „Großziehungsversuche“ gründlich schief gegangen waren.

So wie der Landwirt Geduld haben muss und das Pflanzenwachstum nicht beschleunigen kann, so sollen auch wir Geduld haben – mit unseren Mitmenschen und mit uns selber, bis Jesus wiederkommt und alles vollendet.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 26. Dezember 2022

Losung
Sie gingen zu ihren Zelten fröhlich und guten Mutes über all das Gute, das der HERR an David, seinem Knecht, und an seinem Volk Israel getan hatte.
1. Könige 8,66

Lehrtext
Die Hirten kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Lukas 2,16-17

Impuls für den Tag

Wir teilen unsere Zeit ein in die Zeit vor der Geburt von Jesus und in die Zeit danach. Damit machen wir deutlich: Mit der Geburt von Jesus ist etwas wirklich Bedeutendes passiert. Die Hirten haben das wohl geahnt. Ich habe mich gefragt: Was würden sie sagen, wenn sie sehen könnten, wie heute in der Welt Weihnachten gefeiert wird? Wahrscheinlich wären sie erstaunt, welcher Aufwand für das Fest betrieben wird. Wahrscheinlich würden sie sich aber noch viel mehr wundern, was eigentlich gefeiert wird. Von der Geburt des Retters der Welt in einem Stall in Bethlehem ist da nicht mehr viel übrig. Vielleicht würden sie ja dann das tun, was sie im Stall vor Maria und Joseph getan haben: Sie breiteten das Wort aus, was zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Die Hirten sind nicht mehr am Leben. Aber wir sind es. Und wir können das Wort ausbreiten, was von diesem Kinde zu uns gesagt wurde. Unsere Städte und Dörfer und vor allem die Menschen hier brauchen diese Botschaft: Christus, der Retter ist da. Amen.

Pfr. Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Sonntag, 25.12.2022

Losung
Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und neigt euer Herz zu dem HERRN.
Josua 24,23

Lehrtext
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Johannes 1,18

Impuls für den Tag

Vor dem Gottesdienst fällt mir ein Karton in der Sakristei auf. Darauf steht: „Absperrung für Corona-Zeit“. Ich erinnere mich an das letzte Jahr. Wie wir vor dem Heiligen Abend jede zweite Bank mit roten Bändern abgesperrt haben. Das fiel mir schwer. Denn Jahr für Jahr freue ich mich ja über die volle Kirche zu Heiligabend: Feierliche Stimmung, etwas aufgeregte Krippenspieler, die Kerzen an den Bänken, die vollbesetzte Kirche. Mit Posaunenmusik ziehen die Jugendlichen in die Kirche ein, allen voran das Friedenslicht von Bethlehem. Mein Herz schlägt höher, wenn ich daran denke.
Ist damit das gemeint, was im Buch Josua gefordert wird? … ŒNeigt Euer Herz zu dem Herrn!. Hoffentlich ist es mehr, als nur einmal im Jahr in der Kirche Platz zu nehmen. Wir können diese Weihnachtsfreude mit in unser Leben tragen, statt sie tief in uns für ein Jahr zu verstauen. Denn hier und da im Leben können wir immer wieder unser Herzen höher schlagen lassen – für Gott, unseren Herrn, und für das Wunder der Weihnacht.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Samstag, 24.12.2022

Losung
Er wird Frieden gebieten den Völkern.
Sacharja 9, 10

Lehrtext
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Lukas 2, 14

Impuls für den Tag

Der Film „Stille Nacht-das Weihnachtswunder“ erzählt eine wahre Begebenheit. Am Heiligabend 1944 trifft in einer Waldhütte in den Anden eine Gruppe deutscher Soldaten auf eine Gruppe amerikanischer Soldaten. Eine hochexplosive Mischung, normalerweise standen sie sich an der Front als erbitterte Feinde gegenüber. Eine Begegnung auf „Messers Schneide“. Die Hütte gehörte einer deutschen Familie. Die Mutter hatte sich mit ihrem 12 jährigen Sohn dorthin geflüchtet, um sich und ihr Kind zu schützen. Der mutigen Frau gelang es immer wieder, die Situation kurz vorm Eskalieren zu entschärfen: „Das ist mein Haus. Hier gibt es keine Waffen. Heute ist Weihnachten!“ Dieser resoluten Ansage folgte noch ein bestimmtes: „Bitte, meine Herren!“ Dann wurde das Unmögliche möglich. Verfeindete Männer saßen am Weihnachtsabend an einem Tisch und teilten miteinander, was sie hatten: ihren Proviant, ihre Lebensgeschichte, ihre Schicksale. Schließlich sangen sie zusammen: „Stille Nacht“. Am nächsten Tag gingen sie wieder auseinander, jeder etwas verändert. Ein bisschen Frieden mitten im Krieg. Gottes Frieden im Großen wie im Kleinen, wünsche ich uns heute. Es liegt auch an uns, ob es gelingt.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Freitag, 23.12.2022

Losung
HERR, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht.
Psalm 21,14

Lehrtext
Groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
1. Tim 3,16

Impuls für den Tag

Müssen wir erst auf ein einschneidendes Geschehen, ein umwälzendes äußeres Erlebnis warten, bevor wir Gott loben und ihm singen? Das Psalmwort scheint das nahezulegen.
Doch Paulus schreibt im heutigen Lehrtext vom Geheimnis des Glaubens. Ein Geheimnis aber ist vor den Augen der Meisten verborgen, man muss es erst finden und dann gut bewahren.
Auch das Weihnachtswunder, das wir ab morgen abend wieder feiern, das Ungeheure, dass Gott sich uns Menschen in Liebe derart zuwendet, uns Sein Walten und den Weg zu Ihm so unmittelbar vor Augen stellt, hat seinerzeit keinen Aufschrei in der Weltgeschichte verursacht, sondern blieb den wenigen vorbehalten, die dafür offen waren. Und doch ist es wohl der größte Krafterweis, den Gott uns überhaupt geben kann … aber eben ein stiller, wie es den Geschehnissen wahrer Liebe so eigen ist.
Wir stehen unmittelbar vor der Festtagstür: Öffnen wir sie frohen Mutes, öffnen wir uns selbst, jede und jeder auf ganz eigene Weise, damit Gott in all seiner stillen geheimnisvollen Kraft einziehen kann.
Mit Licht und Glanz kommt unser Gott … zu jedem von uns in sein ganz persönliches Dunkel.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 22.12.2022

Losung
Die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf!
Psalm 69,33

Lehrtext
Maria kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt.
Lukas 1,40-41

Impuls für den Tag

Es hat etwas von einer Wüstenwanderung, die lang wird und karg. Vielleicht auch etwas von Marias „Spaziergang“ durch den Dornwald. Als wäre die Oase in Sicht; als würden dort vorn schon Rosen in den Dornen blühen. Als finge da etwas an. Es ist schon zu erahnen. Auch von denen, die noch dabei sind, das Leben erst zu beginnen – wie der ungeborene Johannes, das Kind in Elisabeths Leib, der später am Jordan Wasser schöpfen wird, zur Taufe, zur Umkehr, zum Neuanfang. Schon hüpft er vor Freude. Als würde Johannes im Mutterleib vorwegnehmen, was Paulus einmal an die Philipper schreiben wird: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ (Phil 4,4) Und dann sagt er: „Der Herr ist nahe!“
So nahe, wie die beiden Kinder in den Bäuchen von Elisabeth und Maria einander waren, als die Frauen sich umarmten. Nur eine Dünne Wand zwischen Menschen und Gott, dem Nachbarn Gott, wie ihn Rainer M. Rilke in einem Gedicht nannte.
Und ich kann auf der Wanderung durch diese Welt schon die Oase sehen, die Rose, die blüht, wenn am Heiligen Abend das Kind in der Krippe liegen wird und ich weiß, dass Gott nicht nur nahe ist, sondern sogar einer von uns. Und mein Herz lebt auf.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Mittwoch, 21.12.2022

Losung
Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Psalm 34,5

Lehrtext
Der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört.
Lukas 1,13

Impuls für den Tag

Eine mir sehr liebe Person hatte immer Angst vor Hunden. Auf einer Rüstzeit besuchte sie eine Segnungsstunde und sie legte an diesem Abend diese Angst vor Gott hin. Spruchkärtchen wurden gezogen und sie erhielt das Wort aus Psalm 138: ŒWenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich. Dankbare Tränen flossen – sie war überwältigt von dieser konkreten Zusage.
Auch mich ermutigte diese Erfahrung aufs Neue, in den Augenblicken, in denen Sorgen und Ängste da sind, damit nicht alleine zu bleiben, sondern den Herrn zu suchen. Das kann auf ganz unterschied- liche Weise geschehen. Hier hatte Gott ganz deutlich seine Zusage gemacht. Ganz einfach und schnell geht es mit einem Gebet. Indem ich Gott meine Ängste und Sorgen nenne, spüre ich, wie die Furcht abnimmt. Ich kann mich aber auch einem Menschen anvertrauen und mit ihm gemeinsam beten oder von ihm gesegnet werden. Es gibt die Möglichkeit, Gottes Wort aufzuschlagen, in der Erwartung, dass ER ganz konkret in meine Situation hineinspricht.
Auch die Tageslosung, dazu der Tagesimpuls, können mir ein starkes Hilfe gebendes Wort sein. Wie oft habe ich das schon erlebt – Gott sei Dank!

Thomas Meyer, Roßwein

Impuls für Dienstag, 20.12.2022

Losung
Noah fand Gnade vor dem HERRN.
1.Mose 6,8

Lehrtext
Wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?
Lukas 18,8

Impuls für den Tag

39 Jahre saß der Amerikaner Craig Coley in Haft, weil er angeblich zwei Menschen ermordet hatte. Erst eine neue Form eines DNA-Tests erwies gesichert seine Unschuld. Mit einer Entschädigung von vielen Millionen Dollar wurde er abgefunden. Aber die 39 Jahre im Gefängnis konnte ihm niemand zurückgeben. So richtig habe er die Gnade nicht gespürt, der entlassene Häftling.
Gnade Gottes geht anders. Hier bei Noah ist es die geschenkte Gnade Gottes, die er einem geliebten Menschen zugesprochen wird. Noah war nicht von Gott in Sippenhaft genommen worden, sondern blickt auf eine lange Beziehung zu Gott zurück. Und hier wird deutlich: Gottes Gnade ist Beziehungssache. Gottes Gnade ist auch nicht einfach Wiederherstellung von Gerechtigkeit. Wem Gott gnädig ist, mit dem will er eine lebendige Beziehung eingehen. Das ist seit den Zeiten Noahs bis heute so geblieben. Wir sind eingeladen, diese Beziehung zu pflegen. Und durch den Advent wissen wir: In Jesus ist Gott der Welt sogar so nahe gekommen, dass er voller Gnade auf uns Menschen zugeht und auf uns eingeht! Viel Grund gerade jetzt, Gottes Gnade zu feiern.

Dekan Michael Karwounopoulos/ Bad Urach

Impuls für Montag, 19.12.2022

Losung
Du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird.

Lehrtext

2.Korinther 5,17

Impuls für den Tag

Da macht die Bibel mal wieder eine Ansage! Bist du in Christus, bist du ein neuer Mensch. Da kann man nur hoffen, dass du den „alten Menschen“ nicht allzu gerne mochtest. Was Paulus hier im Korintherbrief schreibt, ist nichts für Menschen, die sich für perfekt halten oder für solche, die keine Lust haben, sich zu verändern. Zwischen den Zeilen lese ich ein „Du darfst dich verändern“. Du darfst alte Eigenschaften und Charakterzüge hinter dir lassen, wenn Jesus dich in die Nachfolge ruft. Verstehe, dass auch du bei Weitem nicht perfekt bist und dass auch deine Last auf Jesu Schultern lag. Ich stoße mich häufig an „Du solltst“ oder „Du musst“-Aussagen. Ich glaube nicht, dass du dich verändern musst, um zu Jesus zu gehören. Nein, du darfst und du WIRST dich verändern, wenn Jesus in den Leben tritt.
Zum Schluss noch ein Liedrefrain, der Gottes Tun diesbezüglich wunderbar beschreibt:

Du machst alles neu.
Schönheit fällt wie der Regen,
in dir blüht alles auf.
Du bist pulsierendes Leben,
denn du machst alles neu.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Sonntag, 18.12.2022

Losung
Der HERR sprach zu Mose: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Habe ich´s nicht getan, der HERR?
2. Mose 4,11

Lehrtext
Paulus schreibt: Mein Wort und meine Predigt geschahen nocht mit überredeten Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft.
1 Korinther 2,4

Impuls für den Tag

Es scheint sehr selten zu sein, dass jemand gleich ŒHurra schreit, wenn er begreift, von Gott gerufen und gesandt zu sein. Nein, die allermeisten Menschen fühlen sich durch diesen Auftrag überfordert. Wer bin ich denn, dass ich so etwas tun könnte? Die Bibel erzählt von Berufenen, die auf Gottes Ruf mit einer Auflistung ihrer Defizite antworteten. Man könnte meinen, diese Einwände seien nur vorgeschoben. Aber dem ist nicht so. Mose und viele andere, die Gott in seinen Dienst nahm, haben zurecht ihre Schwächen und Begrenzungen erkannt. Der Apostel Paulus begriff, dass Gott offensichtlich ganz bewusst schwache Menschen in seinen Dienst ruft. Töricht, schwach, niedrig, von der Welt verachtet ƒ diese Worte fielen ihm ein, als er über die von Gott Berufenen nachdachte. Und warum wurden gerade sie ausgewählt? ŒDamit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott (1 Kor 1,29), so die Einsicht des Paulus. Niemand soll der Gefahr erliegen, sich für einen außergewöhnlichen Menschen zu halten, den Gott wegen seines Könnens oder seiner Leistungen auserwählt hätte.

Thilo Handschack