Impuls für Mittwoch, 23. 11.2022

Losung
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!       Psalm 24, 7

Lehrtext
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben. Johannes 1, 12

Impuls für den Tag

Vor wenigen Wochen musste die Welt Abschied nehmen von Queen Elisabeth II. Diese kleine starke Frau hat in 70 Jahren auf dem Thron ihr Land und die Welt geprägt. Unzählige Menschen nahmen von ihr Abschied. Regierungschefs vieler Länder kamen zur Trauerfeier oder bekundeten ihre Anteilnahme. Was für eine Königin. Vielleicht hätte sie sich ihren letzten Weg etwas ruhiger gewünscht. Aber sie war nicht irgendwer, sie war die Queen. Wenn wir am 1. Advent wieder den Psalm 24 beten, dann weist er uns auf einen anderen König hin. Er wurde in einem Stall geboren. Sein ganzes Leben war alles andere als königlich und als er starb beweinten ihn nur wenige. Und doch hat er die Welt geprägt wie kein anderer. Seine Worte und Taten haben Kraft und Bedeutung bis heute. Die Menschen, die an seine Krippe kamen, gingen verändert und froh wieder davon. Und die, die ihn zuerst beweinten jubelten nach Ostern: ŒDer HERR ist auferstanden!. Sein Königreich ist anders als wir es uns vorstellen. Es hat Bestand über alle Zeiten hinweg. Seine Zusagen gelten noch immer. Warum sonst feiern wir zu Weihnachten seinen Geburtstag bis heute. Er verlangt nicht viel, nur, dass wir ihm vertrauen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Dienstag, 22. November 2022

Losung
Der das Leben seiner Getreuen behütet, wird sie retten aus der Hand der Frevler.
Ps 97,10

Lehrtext
In allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, im Wachen, im Fasten, in Ehre und Schande; in bösen Gerüchten und guten Gerüchten, als Verführer und doch wahrhaftig; als die Unbekannten und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe, wir leben.
2. Kor 6,4.5.8.9a

Impuls für den Tag

Der Apostel Paulus verteidigt gegenüber den Christen in Korinth sein Amt – aber, was er da sagt, gilt für uns alle, denn wir alle, die wir an ihn glauben, sind Gottes Diener. Da gilt auch für uns zunächst die Zusage des Psalmworts, dass Gott uns behütet und errettet. Er ist immer um uns und wir gehören stets zu ihm – in allen Lebenslagen, von denen Paulus ja einige anführt. Das ist ein großer und stärkender Zuspruch, denn also kann uns nichts und niemand aus Gottes Hand reißen.
Aber, so finde ich, es steckt noch etwas in diesen Worten: Weil wir immer und in jeder Lage Gottes Diener sind, müssen wir uns gar nicht verrenken, all‘ den Tiefen unseres Lebens und unserer Zeit zu entgehen, müssen wir keine Fassaden aufbauen, um Ansehen buhlen, uns gemein machen, überall dazu gehören wollen, neidisch sein oder uns benachteiligt fühlen: Wenn Gott wirklich bei uns ist (und so wir es zulassen wollen, ist Er es ja!), dann sind wir in dieser Welt zwar natürlich „die Sterbenden“ (wie alle Menschen), aber „siehe, wir leben“ (wie alle die, die eben nicht von dieser Welt sind).
Lassen wir uns doch also wirklich an Gottes Gnade genügen!

Friedemann Neef (Roßwein)

Impils für Montag, 21. November 2022

Losung
Wir demütigen uns vor unserm Gott, um von ihm den rechten Weg zu erbitten.
Esra 8,21

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Johannes 14,6

Impuls für den Tag

Wenn ich mich vor DIR, mein GOTT, demütige, weiß ich, wie groß du bist. Und ich weiß, wie unbeholfen ich oft bin.
Darum bekenne ich vor dir meine Schuld:
An mir selbst, an anderen, an der Welt, an DIR.
Wo ich hätte reden sollen, habe ich geschwiegen. Wo ich hätte schweigen sollen, habe ich mich im Geschwätz verloren. Wo ich hätte aufstehen sollen, habe ich gekuscht. Wo ich hätte hinschauen sollen, habe ich mich abgewendet. Wo ich hätte handeln sollen, war ich untätig. Wo ich hätte erkennen sollen, wollte ich nicht sehen. Vergib mir, GOTT. Vergib, wo ich schuldig geworden bin – an mir selbst, an anderen, an der Welt, an DIR. Amen.
[nach: Aline Kellenberger, 2017]
Dieses Bekenntnis aus einem Papier der schweizer ev.-reformierten Kirchen ist nur eines von vielen. Sie gehören ins Stammbuch christlicher Liturgie – nicht nur im Gottesdienst, sondern auch in den Gottesdienst des Alltags. Denn Demut hilft mir, meinen Weg in ein anderes Licht zu rücken. An diesem und den kommenden Tagen womöglich schon das Licht des Advents. Vielleicht will jenes Gebet auch Ihres werden, um danach den rechten Weg von IHM zu erbitten.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Sonntag, 20.11.22

Losung
– Ewigkeitssonntag –
Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen und will euch bringen nach Zion.
[Jeremia 3,14]

Lehrtext
Der Sohn machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
[Lukas 15,20]

Impuls für den Tag

Letzten Sonntag war in Roßwein wieder Familienkirche.
Es ging um den Schuster Martin, zu dem eines Nachts Gott spricht „Schaue morgen auf die Straße. Ich werde zu dir kommen!“ Tags darauf hilft er verschiedenen Leuten. Einen alten Straßenkehrer holt er zu sich herein, dass er sich aufwärmen kann, einer Mutter mit Kind gibt er zu essen und einen wärmenden Mantel und den Streit einer Marktfrau mit einem Lausbuben schlichtet er ebenfalls.
Am Abend denkt Martin enttäuscht „Gott hatte mir doch versprochen, mich zu besuchen. Aber wo war er? Hat mich Gott vergessen?“ Gott selber klärte ihn auf, dass ER dreimal in den verschiedenen Personen bei ihm zu Gast war.
Neben dem Hauptgedanken dieses Stückes „Brich dem Hungrigen dein Brot“, geht es hier auch noch um etwas Anderes: Wir sollen wie Martin innerlich bereit sein, den lebendigen Herrn zu hören. Wir sollen zu jeder Stunde offen sein für SEIN Reden und Wirken. Aber Gott ruft mit unserer heutigen Tagesosung auch denen, die sich von IHM abgekehrt haben, nichts mehr von ihm wissen und hören wollen, zu: „Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr!“ Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 19.11.22

Losung
Der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!
Jesaja 62,11

Lehrtext
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1.Petrus 1,3

Impuls für den Tag

Wenn Sie am Sonntagmorgen in aller Frühe auf den Fischmarkt in Hamburg bei den Landungsbrücken gehen, bekommen Sie die besondere Stimmung dieses Ortes mit. Dort gibt es sie noch, die Marktschreier, die ihre Produkte anbieten, längst nicht mehr nur die eben in er Nacht gefangenen Fische aus der Nordsee. In Zeiten des Internethandels sind sie selten geworden, die Händler, die mit ihren Stimmen ihre Ware anpreisen.
Im Alten Testament hören wir immer wieder davon, wie Gott beinahe wie ein Marktschreier unterwegs ist. Er ist überzeugt davon, dass die Menschen die Botschaft vom Heil dringend brauchen. Darum soll sie über die ganze Welt hinweg verkündigt werden. „Du bist mir viel wert!“ ist die Grundaussage dieser Botschaft. Vieles, was auf den digitalen und analogen Märkten unserer Zeit angeboten wird, braucht man nicht unbedingt. Aber dass Gott uns das Heil, die Hoffnung auf Zukunft und die Gemeinschaft mit ihm geschenkt hat, ist enorm wichtig. Gott preist uns das an mit den Worten der Propheten. Er will uns all das umsonst schenken. Den Preis hat er schon selber bezahlt durch seinen Sohn Jesus Christus. Da lohnt es sich zuzugreifen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 18.11.22

Losung
Der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
1. Mose 12,1

Lehrtext
Nehmt euch ein Beispiel an denen, die Vertrauen und Ausdauer bewahrt und darum empfangen haben, was Gott versprochen hat.
Hebräer 6,12

Impuls für den Tag

So was machen wir jetzt? Wir sitzen in der Gemeinschaft und kein Prediger ist da. Ich habe Moderation und 3 kurze Geschichten dabei. In der Vorbereitung wurde mir immer wieder eine Andacht angeboten. Das habe ich ignoriert, dafür ist ja ein Prediger da. Tja wohl wieder ein Zeichen des Herrn ignoriert. Wir rücken zusammen und jeder von uns bringt Ideen und seine Talente mit ein. Gemeinsam gestalten wir die Stunde. Einer sucht Lieder raus, ich lese die Geschichten und der Nächste leitet die Gebetsgemeinschaft. Wir sprechen darüber wofür wir dankbar sind, es ist ja schließlich Erntedank. Es wird eine individuelle und sehr persönliche Stunde. Ich bin allen dankbar die sie mitgestaltet haben. Wir müssen nicht alle in die Ferne schweifen, so wie Abraham. Ich weiß wir werden hier gebraucht. Hier hat uns Gott hingestellt. Gerade jetzt dürfen und müssen wir Dankbarkeit, Offenheit, Miteinander, Fürsorge und unseren Glauben leben. Wir dürfen und können, den Menschen etwas anbieten, das Halt gibt in diesen unruhigen Zeiten. Unseren Glauben!

Cathrin Vogel

Impuls für Donnerstag, 17.11.22

Losung
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.
Psalm 116,7

Lehrtext
Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise.
2.Thessalonicher 3,16

Impuls für den Tag

Seit ungefähr 6 Wochen genieße ich nun schon den Luxus, ein Studentenleben in unmittelbarer Nähe zur Ostsee führen zu können. Gerade einmal 20 Bahn- oder 40 Fahrradminuten trennen mich vom Meer. Im stressigen Alltag fehlt diese Zeit oft trotzdem. Umso erholsamer ist es, dann doch mal vor den Wassermassen zu stehen, verträumt hineinzuschauen, dem Geräusch von Wellen und Möwen zu lauschen und die Seele baumeln zu lassen. Immer wieder stehe ich vor dem Meer und bestaune dieses wunderbare Werk Gottes. Oder ich schaue auf den Leuchtturm, wenn es dunkel ist und sehe, wie er den Schiffen Signale gibt und den Weg weist. Und auch da bestaune ich Gott, der in meinem Leben auch immer wieder als Leuchtturm fungiert.
Im Bestaunen Gottes und seiner Werke liegt ein tiefer Frieden. Meine Seele erkennt: Der Herr tut mir Gutes.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Mittwoch, 16.11.22

Losung
Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht.
Hiob 28,28

Lehrtext
Gib acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist.
Lukas 11,35

Impuls für den Tag

Wie so oft im Alten Testament ist der zweite Teil des Satzes zum ersten Teil parallel geführt: „Furcht des Herrn ist Weisheit“ entspricht demnach „Meide das Böse, das ist Einsicht“. Die Wurzel alles Bösen ist, Gott nicht Gott sein zu lassen. „Ihr werdet sein wie Gott!“ war die Versuchung im Paradies. Die Parallelität ergibt sich nur völlig logisch: Wer Gott in Ehrfurcht begegnet, wer ihn Gott sein lässt, wer seinen Willen und seine Gebote ernst nimmt, der kennt die Fallen des Bösen in seinem Leben. So ein Mensch wird Gott um die Kraft bitten, den Schlingen des Bösen ausweichen zu können. Ein so geführtes Leben vertieft die Einsicht in das Wesen des guten Gottes und in das Unwesen des boshaften Bösen.

Sie fragen offenbar nach Gott und lesen diesen Impuls. Damit haben Sie den entscheidenden Schritt schon getan, um das Böse zu meiden. Lassen Sie den Tag, der Ihnen bevorsteht – so weit es schon möglich ist – vor Ihrem inneren Auge vorbeiziehen:

Wo könnte das Böse seine Fallen aufstellen? Wo benötigen Sie noch eine Portion Gottesfurcht?

Thilo Handschack

Impuls für Dienstag, 15.11.22

Losung
Samuel sprach zu Saul: Du aber steh jetzt still, dass ich dir kundtue, was Gott gesagt hat.
1. Samuel 9,27

Lehrtext
Selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören.
Matthäus 13,16

Impuls für den Tag

Auszeit. Mitten in der Hektik des Alltags. Für viele scheint das nur schwer vorstellbar. Und doch hat es jeder nötig. Um wenigstens kurz zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen. Und danach zu fragen, was Gott möchte. Jetzt und hier, mitten in der Hektik des Alltags.
Schön, dass Sie sich gerade diese Zeit nehmen und die Losung lesen. Für unzählige Menschen sind diese täglichen Bibelworte zum festen Bestandteil ihres Tages geworden. Viele konnten und können dabei immer wieder spüren, wie Gott uns damit ansprechen möchte. Mitten in unsere Lebenssituation hinein.
Der Prophet Samuel musste den König Saul zu solch einer Auszeit ermahnen. Vor 500 Jahren erkannte Martin Luther: „Ich habe heute viel zu tun. Darum muss ich heute viel beten.“
Was aber, wenn wir nun vor lauter Alltagshektik überhaupt keine Zeit dafür finden? Gegenüber König Saul oder Martin Luther müssten wir heute eigentlich alle viel mehr Zeit haben. Schnelle Verkehrsmittel, technische Helfer in Haushalt und Büro, Telefon und Internet, sie alle nehmen viel Arbeit ab und ersparen uns Zeit. Eigentlich! So ist es wohl eher eine Frage, welche Prioritäten wir in unserem Tagesablauf setzen. Zeit, um mit Gott zu reden und auf ihn zu hören, sollte dazugehören. Auch – oder gerade! – mitten in der Hektik des Alltags.

Stefan Gneuß (Hainchen)

Impuls für Montag, 14.11.22

Losung
So spricht Gott der HERR: Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen.
Hes 14,6

Lehrtext
Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Röm 12,2

Impuls für den Tag

Unsere jüngste Enkelin wird bei einem Spaziergang magisch zu dem großen Teich hingezogen. Ein „Nein“ der Eltern lässt sie kurz stoppen, dann läuft sie weiter in Richtung Wasser. Der Vater läuft schneller, sie wird schneller und lacht. Ein schönes und gefährliches Spiel. Da ruft die Mutter: Schau mal, was ich hier habe!“ Sie hält eine braun glänzende Kastanie hoch. Das kleine Mädchen hält kurz inne, dann rennt es auf die Mutter zu und weg vom gefährlichen Wasser. Wir sind keine kleinen Kinder mehr, aber auch wir werden von so Manchem angezogen, oder wollen Teil dieser Welt sein, was nicht gut für uns ist. Und wie bei unserer Enkelin erkennen wir nicht immer die Gefahr, der wir uns dann aussetzen. Wenn Paulus uns zur Erneuerung unseres Denkens ruft, dann ist das kein Spiel. Er lenkt nicht ab. Er traut uns zu aus unserer Beziehung zu Gott und dem Studium des Wortes Gottes eine eigenständige und bewusste Entscheidung zu fällen. Diese wird zu einer Neuausrichtung zu Gott hin und für die Menschen führen. Ich glaube, unsere Welt braucht heute mehr denn je Menschen, die aus der Beziehung zu Gott nicht der Welt gleichgestellt, aber mitten in dieser Welt, Botschafter seiner guten Nachricht sind.

Pfrn. Diemut Scherzer, Hainichen