Impuls für Sonntag, 03. November 2024

Losung
Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des Herrn, unseres Gottes.
Psalm 20,8

Lehrtext
In keinem andern ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.
Apostelgeschichte 4,12

Impuls für den Tag

Sich auf Wagen und Ross verlassen! In der Landwirtschaft sind die Rosse verschwunden, die Pferdestärke der landwirtschaftlichen Maschinen geblieben, von denen die Menschen in Sachsen mit ganzem Herzen schwärmen. Eine Assoziation kam mir dann in den Sinn, was für evangelische Ohren befremdlich klingen mag. In der katholischen Kirche ist es Tradition Fahrzeuge z.B. zu weihen. Diese Fahrzeuge dienen der Rettung, also die Feuerwehr oder das Rote Kreuz. Dabei wird daran erinnert, dass der Dienst an den Menschen mit Gottes Kraft getragen werden soll. Natürlich ist die Kompetenz der Rettungskräfte und ihr Einfühlungsvermögen das A und O. Der Anfang und das Ende, wie der Lehrtext bekennt: in Jesus Christus ist das Heil, der Weg zum Leben. Daran zu glauben, mag es manchmal schwerfallen, dennoch möchte er ein Hoffnungslicht für uns sein, auch in diesem Monat des Gedenkens. Dennoch schließt das Kirchenjahr mit dem Bekenntnis am Ewigkeitssonntag, dass Œmein Erlöser lebt, um Händel zu zitieren. Es gibt einer, der Wagen und Rosse und uns Menschen trägt: „…welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält“ – GOTT (R.M. Rilke)

Sophie Heinzelmann, Hainichen

Impuls für Samstag, 02. November 2024

Losung
Der HERR wird einem jeden seine Gerechtigkeit und Treue vergelten.
1. Samuel 26,23

Lehrtext
/Paulus schreibt:/ Richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird. Dann wird auch einem jeden von Gott Lob zuteilwerden.
1. Korinther 4,5

Impuls für den Tag

Als ich September 1989 in die 11. Klasse der Erweiterten Oberschule kam, kam es zu einer Begegnung mit dem Werbelehrer. Dieser hatte die Aufgabe die zukünftigen Abiturienten zu einer Verpflichtung zum 3 jährigen Dienst als Unteroffizier bei der NVA zu motivieren.
Zu diesem Zeitpunkt war ich mir sehr klar darüber, dass ich nicht mit der Waffe Dienst tun wollte. Die Argumentation für einen waffenlosen Dienst bei den Spatentruppen der NVA, lag nicht nur im nicht schießen wollen, sondern auch im Aufbau dessen, was die sozialistische Planwirtschaft zerstört hatte. Er argumentierte damals, es müsse auch jemanden geben der dies Aufgebaute militärisch beschützt. Das Gespräch endete mit der Aussage wir sprechen uns noch mal. Dies taten wir dann auch im Juni 1991 zur Abiturfeier. „Herr Creutz sie haben damals recht gehabt mit ihrer Haltung.“ so gingen wir auseinander. Es hätte auch anders ausgehen können, wenn die politischen Verhältnisse sich nicht so tiefgreifend verändert hätten. Und wiedermal wird für mich klar, mit meinem Gott sind viele Dinge möglich. Halleluja!
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Freitag, 01. November 2024

Losung
Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen; gerne will ich sie lieben.
Hosea 14,5

Lehrtext
Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Matthäus 6,13

Impuls für den Tag

Das Vaterunser, aus dem der heutige Lehrtext stammt, ist Jesus Antwort auf die Frage, wie wir beten sollen – hat also eine ganz schön hohe Autorität, oder? Im ersten Teil des Vaterunsers geht es, kurz gefasst, um Gott: Darum, dass wir Ihn kennen, lieben, ehren und Seinen Wille über den eigenen stellen. Im zweiten Teil geht es um uns: Darum, dass wir Essen brauchen und Vergebung und Erlösung. Um all das bitten wir Gott – und darum, dass Er uns nicht in Versuchung führen soll. Luther schreibt dazu: ŒGott versucht zwar niemand, aber wir bitten (ƒ) – zuerst wirkt das etwas seltsam, denn warum sollten wir Gott um etwas bitten, das Er sowieso nicht tun würde? Ich denke, dass wir trotz besseren Wissens oft Angst haben – und dass für die wenigsten von uns Prüfungen (ein anderes Wort für Versuchungen) zu ihren Lieblingsbeschäftigungen zählen. Im Gebet dürfen wir einfach Mensch sein, echt sein, ehrlich, schwach. Das ist Gott wichtig. Und dann dürfen wir wieder Mut fassen und das Vaterunser zuende beten: ŒDenn DEIN ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Johanna Seidel, Moosheim

Impuls für Donnerstag, 31. Oktober 2024, Reformationstag

Losung
Manche Völker verlassen sich auf ihre Heere und Waffen, wir aber vertrauen dem Herrn, unserem Gott.
Psalm 20,8

Lehrtext
In ihm allein ist Erlösung! Im ganzen Himmel gibt es keinen anderen Namen, den die Menschen anrufen können um errettet zu werden.
Apostelgeschichte 4,12

Impuls für den Tag

Im Musical von Adonia „David & Goliat“ sagt David eben diesen Vers aus Psalm 20 zu Goliat, bevor sie einander angreifen.
Ich möchte euch den Text des darauffolgenden Liedes hier zitieren. Im Hinblick auf endlose to-do-Listen, Ärger über Dinge, die ich nicht ändern kann oder … geben mir diese Zeilen Energie, Hoffnung und Freude.
Dir auch?

„Du kommst mit deiner Rüstung, mit Waffen und Gewalt. Vertraust auf deine Stärke und riesige Gestalt.
Ich aber komme mit der Hilfe meines Herrn, dem Gott des Universums. Pass auf – ich bin sein Freund!

Ich hab‘ nur einen kleinen Stein, aber einen großen Gott.
Mit ihm werde ich Sieger sein, weil er für mich kämpft und für mein ganzes Volk.

Denn Gott braucht keine Waffen – kein Schwert und keinen Speer.
Die ganze Welt soll sehen: Ja, unser Gott kann mehr!

Mein Gott wird für mich kämpfen, darum fürchte ich mich nicht.
Auf ihn will ich vertrauen, weil dann alles möglich wird.“

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Mittwoch, 30. Oktober 2024

Losung
Der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zur rechten Zeit und dass er segne alle Werke deiner Hände.
5.Mose 28, 12

Lehrtext
Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
1.Korinther 15, 58

Impuls für den Tag

Der Blick aus meinem Fenster: grüne Wiesen, die im Morgentau glänzen, buntes Laub an den Bäumen, Felder, die grad erst abgeerntet sind und auf die nächste Bestellung warten, der Himmel in wunderschönem Blau mit kleinen Wolken und die Sonne, die zum Fenster hereinschaut und meinen Schreibtisch in ein helles Licht taucht. Was bin ich dankbar, dass Gott alles so wunderbar gemacht hat. Dass er es hat wachsen lassen auf den Feldern und auch in meinem Garten. Vieles ist dort ohne mein Zutun gewachsen. Den Regen – schenkte Gott. Die Sonne – schenkte Gott. Bienen und andere Insekten, die die Obstbäume befruchten – schenkte Gott. Den Wind – auch den schenkte Gott. Von ganzem Herzen Danke dafür. Und meine Hände? Meine Hände können viel tun. Säen, hacken, gießen, imkern… Doch auch hier brauche ich seinen Segen. Er schenkt mir Gesundheit, sodass ich es körperlich tun kann. Er schenkt, mir Muse und Zeit. Er schenkt, dass es gut wird und dass nicht nur in meinem Garten. Er segnet die Werke meiner Hände, dass sie gut werden. Und ich, was muss ich tun? Mein Leben an ihm ausrichten und meinen Weg gemeinsam mit ihm gehen. Denn was kann ich schon tun ohne seinen Segen?

Sandra Barthel, Raußlitz

Impuls für Dienstag, 29. Oktober 2024

Losung
Der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. (Sprüche 2,6)

Lehrtext
Jesus sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart.
(Mt. 11,25)

Impuls für den Tag

ŒIch google das mal schnell sagt da einer und greift zum Smartphone. Nur ein paar Sekunden und wir kennen die Hauptstadt von Madagaskar, da muss nicht länger überlegt oder diskutiert werden. Allgemeines Wissen hab ich heutzutage nicht unbedingt im Gedächtnis, das finde ich bei Google.
Beim Glauben ist das anders. Da kann ich zwar auch viel Wissenswertes im Internet finden. Doch was nützt mir alles Wissen darüber, wenn ich meinen Glauben nicht lebe. Denn so richtig lebendig wird er doch, wenn er im Leben zum Tragen kommt. So ist die Weisheit, die uns Gott schenkt, weitaus mehr als Wissen. Es ist das bewusste Leben mit Gott, im Glauben an ihn.
Und wenn ich anderen davon erzähle, dann ist das nicht etwa wie bei Google, wo in Sekundenschnelle alles gesagt ist. Wo ein paar Fakten und Zahlen das liefern, was ich dazu wissen muss. Vom Glauben erzählen heißt, sich Zeit dafür nehmen, Erlebnisse schildern, sich öffnen und Glaubensschätze ausbreiten. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Montag, 28. Oktober 2024

Losung
Du wirst meine Seele nicht zu Tode lassen.
Psalm 16, 10

Lehrtext
Jesus spricht zu Marta: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?
Johannes 11, 25-26

Impuls für den Tag

ŒBis zum Wiedersehen in der Ewigkeit, so stand es auf der Grabschleife zu lesen. Und dann noch: ŒDein lieber ƒ. Die Schleife war an einem Kranz mit bunten Sommerblumen angebracht. Es war ein Abschiedsgruß, oder nein, eher ein Mutmacher, ein: Da kommt noch was.
Die Vorstellung, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, klingt verrückt und ist mit dem Verstand kaum zu fassen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Mein Verstand hat Grenzen, meine Vorstellungskraft ebenso. Mein Glaube aber sieht weiter. Der Glaube vertraut darauf, dass es mehr gibt als ich sehen und erklären kann. Er vertraut darauf, dass Kräfte wirksam werden, die kraftlos scheinen, dass Menschen über sich hinauswachsen trotz aller Hindernisse und Rückschläge. Und das gilt nicht nur für den Blick auf die Ewigkeit, sondern für unser ganzes Leben. Für Jesus scheint das alles glaskar zu sein: ŒIch bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt wird leben. Aber er weiß auch um unsere Zweifel und Ängste und, dass der Glaube ein zartes Pflänzchen sein kann. Oder auch ein starker Baum, der uns Halt gibt.
ŒBis zum Wiedersehen in der Ewigkeit … ein starkes Wort, ein starkes Glaubensbekenntnis.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Sonntag, 27. Oktober 2024

Losung
Wochenspruch:
Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.
Psalm 130,4

Lehrtext
Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer.
5.Mose 6,4

Impuls für den Tag
Dieser Wochenspruch bewegt mich: Ich soll jemanden fürchten, weil er vergebend ist?! Das widerspricht aller menschlichen Logik: Ich kann jemanden fürchten, weil er streng, gar hart, oder auch unnahbar, unberechenbar oder launisch, vielleicht auch unnachgiebig ist.
Und eher mag man verächtlich auf einen herabblicken, der vergibt: Ein „Weichei“ sozusagen!
Nun geht es hier ja nicht um irgendwen, sondern um Gott, und da dämmert mir, dass es sich – wie immer bei Ihm – ganz anders verhält. Ist Gott nicht stets der ganz Andere?
Das hebräische „yârê‘ “ bedeutet auch nicht nur „Angst haben“, „sich fürchten“, sondern „Ehrfurcht, Achtung haben“. Und die erfordert es in hohem Maße, wenn da einer ist, der immer und immer wieder vergibt, d.h. mich immer wieder aufrichtet, all’ meine selbsterbauten Mauern einreißt und mich stets aufs neue beginnen lässt. Das ist eigentlich unvorstellbar, denn wie schnell haben wir „die Nase voll“ von den Zumutungen der anderen. Aber es ist sehr ernst gemeint mit diesem Anspruch, der „unmenschlich“, weil eben göttlich ist… Und weil Gott mir das zutraut, wie Jesus es im Evangelium deutlich macht, kann ich daran wachsen.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Samstag, 26. Oktober 2024

Losung
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Psalm 23, 1

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Johannes 10, 11

Impuls für den Tag
Vor 161 Jahren entstand – zumindest nach einem schon gediehenen Wachstumsprozess – das Zeichen einer der bekanntesten Hilfsgesellschaften der Welt. Hans Magnus Enzensberger schreibt über diese Geburtsstunde: „Das Rote Kreuz ist eines der ältesten Abzeichen der Welt, vermutlich bekannter als Coca Cola, und man wird keinem Durstigen mit der Behauptung zu nahe treten, dass seine Wirkung segensreicher war als die aller Erfrischungsgetränke. Kein Marketingexperte hat das Emblem erfunden. […]“ (Aus: Das Internat. Komitee vom Roten Kreuz, Hrsg. H. M. Enzensberger, 2001)
Die Versammelten ohne Marketingexpertise entschieden sich demnach damals, das Symbol dem Schweizer Nationalzeichen zu entlehnen, um auch die Erinnerung an die Schweiz zu erhalten. Vielleicht müsste man nun also nur ergänzen, woher die Schweizer wiederum ihr Symbol haben – es ist nämlich kein bloßes „Plus“, sondern seit dem 14. Jahrhundert schon ein „Heiliges Kreuz“, das damals wie heute an jenen Hirten erinnert, der immer noch die segensreichsten Erfrischungsgetränke reicht, wie weltbekannte Hilfsgesellschaften bezeugen, die diesen Hirten „HERR“ nennen.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Freitag, 25. Oktober 2024

Losung
Halte dich an die Unterweisung, lass nicht von ihr ab, bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
Sprüche 4,13

Lehrtext
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die dich unterweisen können zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
2.Timotheus 3,14-15

Impuls für den Tag
Im September war ich zum ersten Mal in meinem Leben mit einer Gemeindeausfahrt in Herrnhut. Wegen des starken Regens gingen wir anstatt auf den Gottesacker in das große Witwenhaus. Hier stand ich nun an dem Tisch, wo jedes Jahr Anfang Mai die Herrnhuter Losungen für das dritte Jahr im voraus gezogen werden (also 2025 für 2028). Fast 2.000 (von 23.000) Bibelverse aus dem Alten Testament sind ausgewählt, allerdings wird darauf geachtet, dass die letzten zwei Jahrgänge – also 730 Bibelverse nicht wieder in den Lostopf kommen. Somit kann eine Losung nur alle drei Jahre gezogen werden. In welchem Jahr haben wir zuletzt Sprüche 4,13 gelesen? Ich weiß es nicht. Ich kann für mich nur erkennen, dass die Unterweisung in der Bibel nach wie vor Gültigkeit hat und zum wahren Leben führt. So will ich gern bei dem bleiben, was uns anvertraut ist.
Die Heilige Schrift ist so groß und umfangreich, dass die Portion für jeden Tag in Form einer Losung eine geniale Idee ist, die vor fast 300 Jahren ihren Anfang in Herrnhut in der Oberlausitz genommen hat.

Michael Tetzner, Frohburg