Impuls für Sonntag, 13.11.2022

Losung
Gideon sprach zu dem HERRN: Hab ich Gnade vor dir gefunden, so mach mir doch ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet.
Richter 6,17

Lehrtext
Darauf gründet unsere Zuversicht: dass er uns erhört, wenn wir etwas erbitten nach seinem Willen.
1. Johannes 5,14

Impuls für den Tag

Während eines Gottesdienstes wurden Liedblätter ausgeteilt. Am Ende stand die überraschende Bitte: ŒHerr bleibe bei uns! – Nur zum innerkirchlichen Dienstgebrauch!Ž Nicht wenige Leute denken: Beten ist vor allem reserviert für den Œinnerkirch- lichen DienstgebrauchŽ; eine liturgische Übung für für den Sonntag, für den Gottesdienst, für heilige Momente… Wer so über das Gebet denkt, übersieht das Entscheidende:
Beten ist Reden mit Gott. So wie mit einem guten Freund. In jeder Lebenslage, in jeder Situation ist Gott ansprechbar. So wie es für einen liebenden Vater das Größte ist, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, so sehnt sich Gott danach, Zeit mit uns zu verbringen … im Gebet. Gott ist interessiert an dem, was mich bewegt. Ist gern bereit, mir zu helfen. Durch Gebet hilft Gott mir, weise Entscheidungen zu treffen; zeigt mir den Weg, den ich gehen kann. Deshalb ist Gebet keine Spezial- Disziplin für Glaubens-Profis, sondern ein Geschenk des Himmels für jeden Menschen. Eine Privat- audienz bei dem, der mich über alles liebt. Oder wie es der norwegische Theologe Ole Hallesby ausdrückte: ŒBeten bedeutet nichts anderes, als sich in die Sonne der Gnade zu legen.“

Reinhard Pilz

Impuls für Samstag, 12.11.22

Losung
Die Erlösten des HERRN werden heimkehren. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen.
Jesaja 51,11

Lehrtext
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
Offenbarung 21,4

Impuls für den Tag

Der amerikanische Politiker Benjamin Franklin, der in seiner Jugendzeit Buchdrucker gelernt hatte, bestimmte die Inschrift für seinen Grabstein:

„Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus dem der Inhalt herausgenommen und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist.
Doch wird das Werk selber nicht verloren sein, sondern, wie er glaubt, einst erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser!
Im Glauben an Jesus Christus, der den Tod überwand und in seiner Auferstehung ein neues Leben hervorgebracht hat, dürfen wir auf eine ganz neue, schönere und verbesserte Auflage unseres Lebens hoffen. Kein Tod und Leid, kein Hunger und Krieg, kein Weh und Geschrei, keine Tränen und Schmerzen werden mehr sein in Gottes neuer Auflage des Lebens.“

Pfarrerin Renate Henke, Meißen

Impuls für Freitag, 11.11.22

Losung
Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt!
Hiob 1,21

Lehrtext
Wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung.
Römer 5,3-4

Impuls für den Tag

Dieser Vers aus dem Römerbrief war schon einmal Lehrtext, und zwar am 1.1.2020 – also kurz bevor die Corona Pandemie die Welt und unser kleines Leben gehörig in Bedrängnis brachte. Und nun – fast drei Jahre später – können wir bestätigen, dass diese Bedrängnis Geduld, Bewährung und Hoffnung in unser Leben gebracht hat? Diese Frage sollte jeder für sich einmal bedenken.

Im Umgang mit schwierigen Erfahrungen gehen Menschen unterschiedliche Wege. Die einen zerbrechen daran und verlieren ihren Glauben und ihre Hoffnung. Und dann gibt es auch die, die gehen gestärkt aus Krisen hervor. In der Psychologie gibt es dafür den Begriff Resilienz – psychische Widerstandskraft. Es ist die Fähigkeit, trotz allem den Lebensmut nicht zu verlieren. Diese Menschen zeichnet aus, dass sie trotz widrigster Umstände inneren Halt gefunden haben. Einer davon ist Dietrich Bonhoeffer. Er schrieb 1943 in seiner Gefängniszelle:

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. …. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

Amen.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Donnerstag, 10.11.22

Losung
Es ist dem HERRN nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen.
1. Samuel 14,6

Lehrtext
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.
Hebräer 10,35

Impuls für den Tag

Unser Gott ist der Schöpfer der ganzen Welt. Er hat alles gemacht, was es gibt. Durch sein Wort hat er alles in Dasein gerufen. Wo vorher nichts war, ist nun Leben, Energie, Raum, Zeit und vieles mehr im Überfluss. Im Grunde bekennen die meisten Christen genau das an jedem Sonntag mit den ersten Wörtern unseres Glaubensbekenntnisses. Unser Gott hat also kein Problem mit Ressourcen. Bei ihm ist die Fülle. Und deswegen ist es für ihn auch nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen. Diese Zusage der Losung heute tut mir gut. Der Grund: In meinem Alltag erlebe ich und mit mir sicher auch etliche andere Menschen Mangel an Zeit, Kraft, Geld oder Energie. Der Blick auf den Mangel ist der Dünger für die Sorgen. Aber der vertrauensvolle Blick auf den Gott, der durch viel oder wenig helfen kann, lässt Sorgen verdorren und Hoffnung wachsen. Am Ende des Impulses für heute ein kurzes Gebet: Herr, bei dir ist die Quelle. Fülle du meinen Mangel aus. Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Mittwoch, 9.11.2022

Losung
So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des HERRN.
Jesaja 11,9

Lehrtext
Wenn jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten.
Johannes 16,13

Impuls für den Tag

In diesen Herbsttagen erinnere ich mich noch gern an den Sommerurlaub an der Nordsee. Es ist immer wieder faszinierend, am Strand zu stehen und in die Ferne zu schauen … bis zum Horizont nichts als Wasser. Ein besonderes Schauspiel sind natürlich die Gezeiten. Plötzlich ist das Wasser verschwunden. Nur noch kleine Wasserlöcher halten etwas Meerwasser zurück. Quallen und Krebse tummeln sich auf dem schlammigen Boden. Stunden später holt sich die Nordsee die freien Sandflächen wieder zurück.
Der Prophet Jesaja hatte wohl ein ganz ähnliches Bild vor Augen. Er vergleicht die Erkenntnis Gottes mit dem weiten Meer. Wasser, soweit das Auge reicht, scheinbar grenzenlos und manchmal außer Rand und Band. Er will damit sagen: Mein Verstand kann die Weite Gottes niemals fassen. Seine Erkenntnis und Weisheit übersteigt mein Wissen und Denken. Das muss mich nicht entmutigen, sondern kann mich vielmehr staunen lassen. Und dabei habe ich das wohltuende Gefühl: Gottes Wahrheit ist weitaus größer. Sie geht über meinen eigenen Horizont hinaus. Sie ist wie die Tiefe des Meeres und wie die Weite des Himmels, der sich darüber spannt. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Dienstag, 08.11.2022

Losung
Sage nicht: ŒIch bin zu jung., sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Jeremia 1, 7

Lehrtext
Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden. Apostelgeschichte 18, 9-10

 

Impuls für den Tag

ŒWo Gott dich hin gesät hat, da sollst du blühen. Dieser Spruch steht auf meinem Schreibtisch. Irgendwann hat ihn mir mein Mann in die Hand gedrückt. Ich weiß nicht mehr, wann das war. Wahrscheinlich in einem der vielen Momente, in denen ich mal wieder an mir und meiner Berufung zweifelte.
Es ist gut, dass der Spruch dort steht, denn auch heute brauche ich ihn immer mal wieder.
Aufstehen und blühen, dort wo Gott uns hin gesät hat, heißt nicht einfach nur von Gott reden. Da steckt viel mehr drin. Es heißt helfen, wo ich gebraucht werde. Zuhören, trösten, Mut machen, anpacken, sich einmischen, auch streiten, wo es nötig ist. Die Menschen um mich herum wahrnehmen und achten so wie sie sind. Einfach das leben, was Gott in mich hinein investiert hat, mutig und mit Freude. Das ist nicht immer leicht. Manchmal stoße ich dabei auch auf Widerstände aus den Œeigenen Reihen. Und deshalb bitte ich: ŒZeige mir Gott, wo du mich hin gesät hast, wo du mich brauchst. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir – das hast du versprochen. Hilf mir, dass ich auch heute in deinem Auftrag unterwegs sein kann. So wie du es dir gedacht hast.“

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Montag, 7.11.2022

Losung
Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.
Jesaja 11,1

Lehrtext
Christus spricht: Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.
Offenbarung 22,16

Impuls für den Tag

Ja, ist denn schon Weihnachten?
So könnte man angesichts dieser Verse tatsächlich denken.
Und warum eigentlich nicht? Ist es nicht immer Weihnachten, wenn wir uns dafür öffnen, dass Gott zu uns kommen, bei uns wohnen, dass er mit uns gehen und in uns geboren werden will? Und das kann ja immer sein, nicht nur an einem bestimmten Datum, sondern jetzt und hier, inmitten des vielleicht gerade sehr grauen und dumpfen Alltags, inmitten so vielen Dunkels und all‘ der Fragen und Zumutungen, die uns umgeben: Immer gibt es ein Licht am Ende des Tunnels.
Wenn wir „unsere Häupter erheben“, können wir in allem Debakel wahrnehmen, dass „sich unsere Erlösung naht“, immer und überall.
Und das ist das Wunderbare: Wo wir auch feststecken, wohin es uns auch verschlagen mag – Gott ist immer schon da, und aus der finsteren Nacht kann ein ganz neuer Morgen werden.

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 06.11.2022

Losung
Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!
Jes 6,3

Lehrtext
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
1 Petr 1,15

Impuls für den Tag

Es ist eine Vision und ein gewaltiges Bild: Der Herr auf seinem Thron und die Serafim um ihn, die mächtig rufen, so dass es die Erde erschüttert: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth […]!“ Und Menschen eifern diesen Engelsgestalten nach und stimmen ein in ihren Ruf, z.B. beim Abendmahl. Aber was meinen Engel und Menschen eigentlich, wenn sie diese Worte im Munde führen?
Wenn ich nachsehe, erfahre ich: „Heilig“ hat etwas mit „heil“ (also „ganz“) zu tun und bedeutet etwas Vollkommenes, das in Verbindung mit dem Göttlichen steht; kurzum: Etwas Besonderes.
Es steht außer Frage, dass Gott besonders ist. So besonders, dass es das Fassungsvermögen unseres Verstandes weit übersteigt. Die Bibel folgert, dass auch die, die mit diesem besonderen Gott in Verbindung stehen, besonders sind – also du und ich. Das ist Zuspruch und Anspruch. So lese ich es im 1. Petrusbrief. So wie das „Heilig“ der Engel die Erde erschüttert, soll es auch Dein und mein Leben verändern. Es liegt an uns, daraus etwas zu machen, das besonders ist – so besonders, dass man spürt: Es steht in Verbindung mit etwas, das das Fassungsvermögen des Verstandes übersteigt; so besonders, dass man sagt: „Heilig, heilig, heilig!“

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Samstag, 05.11.2022

Losung
HERR, in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag.               [2.Chronik 20, 6]

 

Lehrtext
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
[Römer 8,38-39]

Impuls für den Tag

Unsere Losung finden wir heute im 2. Buch der Chronik. Hier wird von Joschafat, der sehr gottesfürchtig war, berichtet. Er war der König von Juda. Seine Regierungszeit wird auf die Jahre 873…849 v. Chr. datiert. Joschafat schloss Bündnisse mit den Königen von Israel und kämpfte gegen die Aramäer. Danach kamen die Moabiter und Ammoniter, um gegen ihn – deutlich überlegen – zu kämpfen. Was macht Joschafat? Er ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen und entscheidet sich für die Anbetung Gottes, gleich wie ungünstig die Umstände für ihn sind. Er lebt Anbetung als Lebensstil. Joschafat beweist, wie sehr er sich von Gott abhängig wusste, und auch, wie sehr er Gott liebte und ihm vertraute. Er war es gewohnt, sich in allen Lebenslagen an Gott zu wenden. Für Joschafat war Anbetung eine Angewohnheit.
Er hat uns gezeigt, dass Lobpreis und Anbetung eine tägliche Entscheidung ist, die zur Angewohnheit werden, und mit unserem Alltag eng verbunden sein sollte. Dazu möchte ich heute einladen, sich ganz auf unseren lebendigen Gott zu verlassen und zuerst Gott in allen Dingen, in Nöten und in Freuden zu loben und zu preisen. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Freitag, 04.11.2022

Losung
Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.
Jeremia 15,16

Lehrtext
Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe.
Johannes 15,10

Impuls für den Tag

In manchen Ländern gab es früher die Tradition, dass der erstgeborene Sohn nach dem Großvater benannt wurde. So blieb die Kette der Namen über Generationen erhalten. Und der, der mitten im Leben stand, sah in den Namen des eigenen Vaters und des eigenen Sohnes auf die Vergangenheit und in die Zukunft.
Solche Traditionen machen Sinn und weisen auf Zusammenhänge hin. Was meint das aber, wenn ein ganzes Volk nach Gottes Namen benannt ist? Spiegelt das nicht auch Zugehörigkeit wider? Hier spricht in den Worten des Jeremia das Volk Israel. Die Israeliten und ihr Gott gehören zusammen, so untrennbar wie die Generationen von Vätern und Söhnen, Müttern und Töchtern zusammen gehören. Und doch so anders. Alle sind auf diesen einen Gott angewiesen und seine Geschöpfe.
Bei der christlichen Taufe wird ja der Name des Täuflings gemeinsam mit dem Namen des dreieinigen Gottes ausgesprochen. Diese Verbindung soll in die Ewigkeit führen und in Ewigkeit bestehen bleiben. Welch ein großartiges Zeichen, wenn Gottes Name und unsere Namen zusammen genannt werden.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach