Impuls für Samstag, 11. November 2023

Losung
Jakob zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes.
1. Mose 32,2

Lehrtext
Sind die Engel nicht alle dienende Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben werden?
Hebräer 1,14

Impuls für den Tag

Wir waren auf dem Weg in den Familienurlaub, als wir uns rund um Graz bei der Suche der Jugendherberge total verfahren hatten. Ohne Google und Co, einer mangelhaften Wegbeschreibung und nach Stunden auf der Autobahn hielt ich an einer bekannten Fastfood-kette an und fragte dort den nächstbesten Menschen nach dem Weg. Er setzte zu einer langen Erklärung an und als er mich ansah, sagte er: „Wissen sie was? Ich wollte sowieso gerade in die Stadt fahren. Ich bringe sie hin. Fahren sie mir einfach nach.“ Alle Last fiel bei mir ab. „Sie sind heute unser Engel.“, war meine spontane Reaktion, die er mit einem Grinsen und Kopfnicken quittierte und in sein Auto stieg.
Der Bettler in der Geschichte vom Hl. Martin, an den wir uns heute erinnern, mag es vielleicht ebenso empfunden haben. Da war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort der richtige Helfer da. Engel sind Boten Gottes, um Menschen zu leiten und zu begleiten, manchmal mitten im Leben aber auch auf dem Weg zum Heiland. Ich wünsche Ihnen heute einen solchen Engel.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Freitag, 10. November 2023

Losung
Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!
Jesaja 5,21

Lehrtext
Alle miteinander bekleidet euch mit Demut.
1.Petrus 5,5

Impuls für den Tag

Ein Theologiestudent hält seine erste Predigt. Mit feierlicher Mine verkündet er: ŒLiebe Gemeinde, heute komme ich zu euch mit Homiletik und Dogmatik, mit Exegese und Katechese. Plötzlich erhebt sich auf der hinteren Bank ein alter Mann. Laut ruft er durch die Kirche: ŒLieber Bruder, mach dir nichts draus! Als ich vor zwanzig Jahren in diese Gemeinde kam, hatte ich auch Arthritis und Rheuma, Diabetes und Arthrose. Aber von all diesen Krankheiten hat mich Gott geheilt. Er kann auch dich heilen!
Echte Weisheit geht nicht hausieren. Sie braucht keine Selbstvermarktung. Echte Weisheit kommt von Gott. Gern schenkt er sie allen, die ihn aufrichtig darum bitten. Schon manchmal habe ich Menschen, die vor einer schwierigen Entscheidung standen, folgenden Rat gegeben: „Bitte Gott, dir Weisheit und den richtigen Durchblick zu schenken. Und dann triff mutig … im Vertrauen auf Gottes Versprechen – die Entscheidung, die deiner
Einschätzung nach die richtige ist! Sei dir sicher,
Gott hat versprochen, dich dabei zu begleiten und
auf einem guten Weg zu führen!“

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Donnerstag, 09. November 2023

Losung
Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie.
Psalm 31,23

Lehrtext
Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.
Römer 8,26

Impuls für den Tag

Gott hört das Gebet der Bedrängten, Verzagten und Schwachen. Auch wenn wir durch große Not gehen, spricht uns Gottes Wort zu: Gott hört unser Gebet – ja sein Geist spricht vor Gott die Worte aus, die uns fehlen, er versteht die Seufzer unseres Herzens.
Heute vor 85 Jahren war ein rabenschwarzer Tag für Deutschland: Die Synagogen in unserem Land wurden niedergebrannt, jüdische Mitbürger erniedrigt, ausgeraubt, verschleppt und getötet.
Die meisten Menschen in unserem Land schauten zu und taten nichts. Auch viele Christen waren darunter. Es waren nur wenige, die, wie Dietrich Bonhoeffer die Kirche in Deutschland aufforderten, ihre Stimme für die Juden zu erheben. Heute zeigt sich wieder offener Judenhass in unserem Land. Unsere jüdischen Mitbürger haben Angst vor dem blanken Hass des Mobs auf den Straßen. Lassen wir uns mahnen durch Gottes Wort und schützen wir unsere älteren jüdischen Geschwister vor Hass und Hetze, stehen wir ihnen zur Seite. Das kann geschehen mit tatkräftiger Solidarität, Aufstehen gegen antisemitische Narrative, Einstehen für Israel und unserem Gebet für Frieden.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Mittwoch, 08. November 2023

Losung
Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!
Psalm 118,26

Lehrtext
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben.
Johannes 1,12

Impuls für den Tag

Kennen Sie die Blues Brothers? Ja genau die Musik- Komödie aus den 1980er Jahren. Sie hat unter Fans Kultcharakter. Die beiden Haupthelden wollen mit Hilfe eines Konzertes Ihr katholisches Kinderheim, in dem sie aufgewachsen sind, retten. Sie machen sich auf den Weg, die Mitglieder der Band von früher zusammen zu trommeln. Bald wird klar, dass ist nicht so einfach. Aber „im Auftrag des Herrn“ gelingt diese Mission.
Manchmal sind wir auch auf einer solchen Mission. Unterwegs im Auftrag des Herrn.
Manchmal sicherlich unbewusst, weil wir einfach da sind. Manchmal eher bewusst , weil wir einen Menschen in einer schwierigen Lage begleiten.
Dann wird uns dafür gedankt in besonderer Weise, diesen Dank können wir dann gut weiter – nach oben – geben.
Wir sind berufen als Christen unterwegs zu sein im Namen des Herrn. Trauen Sie sich und Gott wird mit Ihnen sein.
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Dienstag, 07. November 2023

Losung
Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll.
Hesekiel 34,23

Lehrtext
Als Jesus die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren hilflos und erschöpft wie Schafe ohne Hirten.
Matthäus 9,36

Impuls für den Tag

Das Bild von Schafen und Hirten findet sich an vielen Stellen in der Bibel. Was nicht verwunderlich ist, denn das war die Lebenswelt der Israeliten, denen diese Worte galten. „Der Herr ist mein Hirte“ – Psalm 23 hat schon unzählige Menschen in Not und Leid getröstet. Der Prophet Hesekiel hat bereits ca. 600 Jahre vor der Geburt von Jesus Christus dieses Bild des einzigartigen Hirten bekommen. Und Jesus erzählt den Menschen später das Gleichnis vom Guten Hirten (Lukas 15) und sagt von sich „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe …. Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.“ (Johannes 10) In mir lösen diese Worte tiefe Geborgenheit aus. Jesus sieht „die vielen Menschen“ – auch Dich! – mit liebevollem Blick und voller Mitgefühl an. Er sieht Deine Erschöpfung, Deine Angst und Hilflosigkeit angesichts der Krisen und der zusammenbrechen-
den Welt. Und er sucht Dich: „Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“ (Hes. 34,16) Lass Dich finden und vertraue Dich und Dein Leben diesem Guten Hirten an – was hast Du zu verlieren?

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 06. November 2023

Losung
Gott, dein Weg ist heilig.
Psalm 77,14

Lehrtext
Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen.
Johannes 16,28

Impuls für den Tag

Jesus hatte bei seinem himmlischen Vater alles. Er, sein Vater und der Heilige Geist waren von Ewigkeit her in vollkommener Gemeinschaft beieinander. Als die Welt und damit auch wir von Gott geschaffen wurden, machte er das nicht, um lieben zu können. Im Dreieinigen Gott ist und war die Liebe schon immer vollkommen. Aber er wollte uns wieder in diesen Raum der Liebe hineinholen. Deswegen hat Jesus das getan, was im heutigen Lehrtext von ihm gesagt wird: Er ist vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen. Jesus hat auf diesem Weg viel aufgegeben. Er sah sich nicht nur die schönen Seiten dieser Welt an, sozusagen wie eine Urlaubsreise, wo man vom Elend im Land abgeschirmt wird. Er sah alles und er kostete selber alles aus am eigenen Leib. Dieser Weg endete für ihn mit Schmerzen und Tod. Aber es wurde für uns alle der Weg, der uns wieder nach Hause bringt. Danke, Jesus, dass du diesen Weg auch für mich gegangen bist. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Sonntag, 5. November 2023

Losung
Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre (Sprüche 21,21)

Lehrtext
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. (Matthäus 6,33)

Impuls für den Tag
Ich stehe auf dem Friedhof vor einem Grab. Ich kannte den Verstorbenen. Er war Kirchenhistoriker. In seinem Fachgebiet kannte er sich aus wie kein anderer und hatte es damit weit gebracht. Professor an der Leipziger Universität, einen Doktortitel in Theologie und einen in Philologie. Er hat mehrere Bücher geschrieben. Sie gelten als Standardwerke und fehlen in keiner Bibliothek. Seine Vorlesungen und Seminare waren das reinste ŒFeuerwerk seines Wissens.
Doch auf seinem Grabstein ist zu lesen, was ihm am wichtigsten im Leben war: ŒTrachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit … nicht die wissenschaftlichen Erfolge, nicht die vielen Ehrungen dafür, nicht seine Bücher und nicht die ganzen akademischen Titel stehen an erster Stelle. Sondern Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit. Das war für ihn im Leben offensichtlich Weg und Ziel. Genau das rät Jesus auch mir: im Licht von Gottes Reich leben und nach seiner Gerechtigkeit handeln. Das ist wirklich wichtig. Alles andere – so Jesus weiter – wird mir schon zufallen. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Samstag, 4. November 2023

Losung
Losung
Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
Jesaja 66, 13

Lehrtext
Lehrtext
Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.
Johannes 16, 24

Impuls für den Tag

Mütter sind Weltmeister im Trösten, zumindest in den meisten Fällen. Sie beherrschen die gesamte Palette. Sie finden mutmachende Worte. Sie können streicheln, mit sanftem pusten Schmerzen lindern. Sie können Tränen wegschmusen. Sie kennen Geschichten gegen Ängste und Alpträume. Sie können zuhören, in den Arm nehmen, manchen guten Rat geben, einfach da sein. Es ist ein großes Glück solch eine Mutter zu haben. Leider sind sie nicht immer und für jeden verfügbar. Dabei brauchen wir immer wieder und in den verschiedensten Lebenslagen Trost, von Kindesbeinen bis zum letzten Atemzug. Und wir brauchen Tröster. Manchmal werden wir auch selbst zum Tröster, egal ob wir nun Mutter, Vater, Freund, Partner oder auch Kind sind. Wie gut kann es tun, wenn uns jemand einfach in den Arm nimmt. Ein bisschen von diesem „Mütter-Gen“ schlummert nämlich in uns allen. Woher ich das weiß? Ich glaube daran, dass Gott uns mit diesem Gen beschenkt hat. Damit wir es anwenden, wann immer es gebraucht wird. Und wo wir keine Worte mehr finden, uns Geduld und Kräfte ausgehen, springt ER selbst ein. Wir dürfen IHN darum bitten. Das hat ER versprochen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Freitag, 03. November 2023

Losung
Suchet den HERRN, all ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut!
Zefanja 2,3

Lehrtext
So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
Kolosser 3,12

Impuls für den Tag

Immer wieder staune ich darüber, wie anders es doch ganz offensichtlich in Gottes Reich zugeht … im Vergleich zu manchen Werten, die mir so im Leben als wichtig anempfohlen werden. Vor allem die Demut, diese so wesentliche Tugend, mit der unsere Welt vielleicht ganz anders aussehen könnte, spielt in all‘ den Diskursen, Ratgebern und „Live Guides“ selten eine Rolle. Mancher in Amerika nimmt Wohlstand und Reichtum sogar als Gradmesser für rechten Glauben … wohl eher ein Trugschluss, wie wir aus Jesu eigenem Munde erfahren haben: „Wie schwer werden die Reichen ins Himmelreich kommen“ (Mk 10,23 parr).
Und auch der Prophet Zefanja schafft eine eigentlich radikale Verbindung: Die Elenden sind es, die Gottes Rechte halten. Diese klare „Ansage“ erschreckt mich, denn elend bin ich ja nicht. Lasse ich also Gott gar nicht ganz konsequent die erste Stelle auf meinem Lebensweg einnehmen? Vielleicht sollte ich ja damit beginnen, mein inneres Elend auch inmitten unserer reichen Gesellschaft zu erkennen. Das könnte mich dann wieder zur Demut bringen und mir helfen, nicht auf anderes Elend herabzuschauen.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 02. November 2023

Losung
Gott der Herr hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse mit den Müden zu rechter Zeit zu reden.
Jesaja 50,4

Lehrtext
Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
Matthäus 25,39

Impuls für den Tag

Kennen Sie das auch? Es gibt Menschen mit denen fällt es einem leicht zu reden. Es sprudelt nur so raus und man hat das Gefühl über alles reden zu können. Man hat keine Angst, dass etwas falsch verstanden wird und für Streit sorgt. Es gibt aber auch Menschen, da überlegt man was und wie man etwas sagt, um Missverständnisse zu vermeiden. Mit anderen findet man gar kein gemeinsames Thema und schweigt lieber. Eine alte Legende erzählt, dass ein Abt zu einem weisen Mann kam, um ihn um Rat zu bitten. In seinem Kloster lebten nur wenige Mönche, die miteinander unfreundlich und misstrauisch umgingen. Der Abt bat den weisen Mann, ihm zu helfen, wie er wieder die Liebe und den Eifer in seiner Gemeinschaft fördern könnte. Der weise Mann gab ihm den Rat: Sag deinen Brüdern, dass unter ihnen der Messias verborgen lebt. Der Abt gab dieses Wort an seine überraschten Mitbrüder weiter, die es sich zu Herzen nahmen.Von dem Tag an betrachteten sie einander mit anderen Augen: Jeder versuchte im anderen die guten Seiten zu entdecken: Liebe, Eifer, Talente, Bedürfnisse und Besonderheiten. So wuchsen in der Gemeinschaft wieder Freude und Zuversicht, so blühte das Reich Gottes auf.

Cathrin Vogel Schlegel